Wenn man das Wort „Gesundheitsmanagement“ hört, denkt man wahrscheinlich zunächst an Obst und Gemüse. Ein betriebliches Gesundheitsmanagement bedeutet aber viel mehr. Warum es gut ist, ein BGM zu haben und was es für positive Auswirkungen auf das Unternehmen hat, beleuchten wir in diesem Artikel.
Am Namen kann man es schon erkennen: Es geht um Gesundheit im Betrieb. Konkret um die Erhaltung bzw. Förderung der Gesundheit am Arbeitsplatz. Dies umfasst nicht nur ergonomische Stühle, Mäuse und Tastaturen, sondern auch Arbeitsschutz, Verpflegung und ein positives Betriebsklima. Diese Aspekte gehören genauso zum BGM wie flexible Arbeitszeiten und Schulungen zur Arbeitssicherheit.
Das muss natürlich alles organisiert werden, weshalb es in manchen Unternehmen ein eigener Bereich mit speziell hierfür ausgebildeten Angestellten ist. Es ist aber auch möglich, Weiterbildungen und Kurse zu den unterschiedlichen Themen zu belegen, um sich Kenntnisse in den einzelnen Bereichen anzueignen. Bei einem kleinen Betrieb wird das Gesundheitsmanagement daher auch häufig von mehreren Personen, die sonst in einem ganz anderen Bereich tätig sind, übernommen.
Dass die Mitarbeiter*innen genügend hydriert sind, ist im Interesse des gesamten Unternehmens und eine verhältnismäßig leicht zu bewältigende Aufgabe. So kann das BGM frisches Wasser (mit und ohne Sprudel) sowie andere Getränke wie Tee, Kaffee und Saft bereitstellen. Auch Obst und rohes Gemüse eignen sich hervorragend, um den Wasserhaushalt auf einem guten Niveau zu halten – auch bei längeren Arbeitszeiten. Es ist stets darauf zu achten, dass Obst, Gemüse und Getränke schnell zugänglich für die Angestellten sind. Dass alles frisch sein sollte, versteht sich von selbst.
Auch ein hübsch ausgestatteter Pausenraum trägt zur Gesundheitsförderung bei. Denn hier ruht man sich in der Mittagspause aus, kann was zusammen kochen und schöpft neue Kraft für die verbleibenden Stunden. Er ist ein sozialer Ort, an dem man sich wohlfühlen soll. Stress fällt für diese Zeit ab. Daher ist eine angenehme Umgebung sehr wichtig und sollte vonseiten der Geschäftsführung geschaffen werden.
Viele Start-ups bieten ihren Mitarbeiter*innen Yoga- oder Rückenkurse an, an denen sie nach der Arbeitszeit (meist für ein geringes Entgelt) teilnehmen können. Dies stärkt nicht nur das Team, sondern sorgt auch dafür, dass die Angestellten sich nach einem anstrengenden Tag im Büro noch ausreichend bewegen. Wer sich das nicht leisten kann, kann auf eine kostenlose Software zurückgreifen, die die Mitarbeiter*innen alle drei Stunden daran erinnert, ein paar Rückenübungen zu machen, sich zu dehnen – oder auch nur vom Platz aufzustehen, um sich eine Bildschirmpause zu genehmigen.
Des Weiteren können (und sollten) bereits bei der Einstellung neuer Kolleg*innen Kurse zur Arbeitssicherheit organisiert werden. Wie sieht eine korrekte Sitzhaltung aus? Wie werden Monitore richtig eingestellt? Was ist zur Ausstattung der Büroräume zu sagen? Diese und ähnliche Fragen werden in solch einem Kurs beantwortet. Positiv ist dabei auch, dass die neuen Mitarbeiter*innen selbst Fragen stellen können und dadurch bewusster darauf achten, wie die Arbeitsumgebung aussieht. Eine gute Voraussetzung für ein gesundes Arbeiten.
Auch interne sportliche Challenges (z.B. eine Schrittzähler- oder Fahrrad-Challenge) und die Teilnahme an offizielleren Veranstaltungen wie dem jährlichen Staffellauf in Berlin wirken sich positiv aus. Einerseits durch das Training im Vorhinein, andererseits durch die Teambindung beim Lauf – eine gemeinsame Erfahrung stärkt.
Eine angenehme Arbeitsatmosphäre wird geschaffen und die Mitarbeiter*innen fühlen sich wertgeschätzt. Das Team kann zusammenwachsen und hat vielleicht sogar mehr Themen, über die es sich austauschen kann. Gemeinsame Erlebnisse sind immer etwas, worüber man gern spricht und woran man sich auch lange erinnert. Wer sich wohlfühlt auf der Arbeit, bleibt auch länger und schaut sich nicht so schnell nach einem neuen Job um. Mitarbeiterbindung ist also ein positiver Effekt, den ein betriebliches Gesundheitsmanagement erzielen kann.
Unternehmen, die vor der Einführung eines BGM eine hohe Krankenquote zu verzeichnen hatten, werden nach und nach feststellen, dass sich diese verringert. Das dauert natürlich und geht nicht von heute auf morgen. Geduld und ein permanenter Austausch mit den Beschäftigten sollte die Unternehmensführung bzw. die Zuständigen für das Gesundheitsmanagement schon mitbringen. Anpassungen müssen eventuell vorgenommen und die Wünsche der Mitarbeiter*innen (soweit möglich) berücksichtigt werden.
Gegen eine Grippewelle kann das BGM nicht viel ausrichten – wohl aber gegen typische Bürokrankheiten wie den „Mausarm“ (beispielsweise durch die Bereitstellung von Vertikalmäusen), Rückenschmerzen (durch ergonomische Stühle) und Stress (durch Entschleunigung in den Pausen, eine angenehme Ausstattung und (kleine oder große) Team-Events).
Ein betriebliches Gesundheitsmanagement lohnt sich für Unternehmen jeder Größe und hat einen positiven Einfluss auf das Image des Unternehmens und die Zufriedenheit der Mitarbeiter*innen. Auch wenn in 1-Personen-Unternehmen nicht alles umgesetzt werden kann, sind es doch auch Erfolge, die man mit einem kleinen Angebot erzielen kann: Auch wenn man nur ausreichend Getränke bereitstellt und einige Aktivitäten gemeinsam macht – die Angestellten werden es Ihnen danken und ein positives Bild vom Unternehmen haben.
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