14. November 2020

Dicke Luft im Unternehmen? Tipps für ein gutes Arbeitsklima

Ein schlechtes Arbeitsklima hat meist viele Ursachen und daher auch viele Lösungsansätze. Was Sie als Chef*in, Führungskraft oder Mitarbeiter*in tun können, um ein gutes Klima zu schaffen, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.

Morgens gut gelaunt ins Büro, tagsüber immer mal gemeinsam in der Küche beim Kaffeeholen quatschen, erfreute Gesichter erblickt man in den einzelnen Räumen, denn die Arbeit macht Spaß – und ganz positiv gestimmt begibt man sich bei Feierabend auf den Heimweg und freut sich schon auf den nächsten Arbeitstag: Wahrscheinlich haben die wenigsten Angestellten einen Job, bei dem die Stimmung im Office so gut ist, dass sie sich in dieser Beschreibung wiedererkennen. Das liegt oft am schlechten oder zumindest optimierbaren Arbeitsklima. Warum ist das eigentlich so?

Ein schlechtes Arbeitsklima hat meist viele Ursachen und daher auch viele Lösungsansätze. Was Sie als Chef*in, Führungskraft oder Mitarbeiter*in tun können, um ein gutes Klima zu schaffen, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.

Führungskräfte vs. Mitarbeiter*innen

Ein heikles Thema! Wie man schon in vielen kununu-Bewertungen so einiger Unternehmen lesen konnte, wird das Verhalten von Führungskräften oftmals kritisiert. „Überfordert mich mit 1000 Aufgaben“, „hat kein Ohr für Probleme im Betrieb / unter Kolleg*innen“, „vor dieser Person habe ich Angst, wenn sie schlecht gelaunt ist“, „diese Führungskraft verhält sich sexistisch“ – solche Äußerungen sind keine Seltenheit. Wie also sollten sich Führungskräfte gegenüber Mitarbeiter*innen verhalten, die in der Unternehmenshierarchie unter ihnen stehen?

Es empfiehlt sich immer, darauf einzugehen, was Menschen an eine*n herantragen. Ob das Kritik ist oder Lob, eine Frage oder ein Lösungsansatz – hört man den Mitarbeiter*innen zu, fühlen sie sich buchstäblich gehört. Transparenz und eine freundliche, offene Kommunikation fördern das Verständnis untereinander und auch die effiziente Arbeit. Außerdem ist es ein gutes Gefühl, sich einbringen und (soweit möglich) eigenverantwortlich Entscheidungen treffen zu können. Dies sollte von Führungskräften unterstützt werden.

Der Umgang untereinander

Auch unter den Kolleg*innen kann es mal Stress geben. Dieser ist aber auch oft vermeidbar: Beim Bewerbungsgespräch können Personaler*innen meist schon einschätzen, ob eine Person ins Team passt oder nicht. Ein gut ausgesuchtes Team hat weniger Konfliktpotenzial und arbeitet harmonisch zusammen. Natürlich können auch hier mal Unstimmigkeiten auftauchen – doch bei einem homogenen, kritikfähigen Team sind diese einfacher zu klären als bei einem Team, das schon von Grund auf unterschiedliche Ansätze zur Konfliktlösung hat.

Auch hier können Mitarbeiter*innen das Arbeitsklima positiv beeinflussen: Offen kommunizieren, sich miteinander absprechen, Kritik konstruktiv äußern, auch mal Gefühle zulassen, zusammenarbeiten.

Was kann der Arbeitgeber beitragen?

Sehr viel! Falls Sie selbst Arbeitgeber sind, haben wir einige nützliche Tipps für Sie:

Obst & Getränke

ein Teller mit vielen Sorten ObstIn vielen Unternehmen ist die Bereitstellung von Obst, Snacks und Getränken mittlerweile schon Standard. An mindestens zwei Tagen pro Woche werden frische Äpfel, Bananen, Birnen und Co. geliefert; der Snack-Automat bietet gegen ein Entgelt Schokolade, Gummibärchen, eine kleine Tüte Chips. Zu jeder Tageszeit kann man sich Kaffee, Tee und (Sprudel-)Wasser holen. Eine Annehmlichkeit, die man nicht missen will – macht sie den Arbeitsalltag kulinarisch immer etwas abwechslungsreicher. Und gibt ein kleines bisschen Energie für zwischendurch.

Bürogestaltung

Die Ausstattung der Büros ist auch wichtig für die Wohlfühl-Atmosphäre. Pflanzen; Sideboards und / oder Regale; die Möglichkeit, den Arbeitsplatz auch mit persönlichen Dingen auszustatten; ergonomische Stühle; Maßnahmen zur Reduktion der Geräuschkulisse. Auch das technische Equipment sollte ergonomisch sein und möglichst up-to-date, damit es auch möglich ist, effizient zu arbeiten.

Work-Life-Balance

Neben den Räumlichkeiten und der Ausstattung spielen andere Faktoren natürlich auch eine große Rolle. Arbeitszeiten, die mit dem Privatleben vereinbar sind; die Möglichkeit, im Home-Office zu arbeiten und interessante Aufgaben, die weder unter- noch überfordern tragen zum Wohlgefühl der Arbeitnehmer*innen bei. Gestresste Beschäftigte neigen häufig zum Burn-out. Daher sollte der Druck auf sie möglichst gering gehalten werden.

Auch Weiterentwicklungsmöglichkeiten werden von vielen Beschäftigten gewünscht. Wer möchte schon zehn Jahre lang auf demselben Stuhl hocken und dieselben Dinge tun? Irgendwann entwickeln viele Angestellten den Wunsch, etwas Neues auszuprobieren oder eine Hierarchieebene höher zu klettern. Ihnen die Möglichkeit dafür zu geben, kann sich sehr motivierend auswirken.

Gehalt

Ein zufriedenstellendes Gehalt ist eine der zentralen Fragen. Natürlich könnte es immer noch mehr sein – doch damit die Beschäftigten im Unternehmen bleiben und keine zu hohe Fluktuation herrscht, ist es ratsam, ein gutes, realistisches Gehalt zu zahlen, das in regelmäßigen Abständen angepasst wird. So fällt es den Beschäftigten auch leichter, sich mit dem Unternehmen zu identifizieren und ein gutes Image nach außen zu tragen.

Langfristige Beschäftigungen

Die eben erwähnte Fluktuation kann Vorteile haben – ist jedoch oft auch von Nachteil. Einerseits sorgt sie für eine abwechslungsreiche Arbeitsatmosphäre und neue Perspektiven, die sich positiv auswirken können. Andererseits muss man bei einer hohen Fluktuation ständig neue Leute schulen, was sehr zeitintensiv sein kann. Teams können nicht richtig zusammenwachsen, wenn die Angestellten nur kurze Zeit im Unternehmen sind. Daher ist es für viele Unternehmen besser, ihre Beschäftigten zu halten statt sie ständig auszutauschen.

Team-Events

bunte gummitierchen in Tortenform, Spiegelei-Form uvm.Damit die Beziehungen zwischen den Kolleg*innen sich entwickeln bzw. wachsen können, empfehlen sich regelmäßige Events, zu denen alle eingeladen werden. Ja, auch Azubis und Studierende! Diese sind oft von Events ausgeschlossen, obwohl sie genauso zum Unternehmen gehören wie alle anderen. Veranstaltungen sind sehr gut dafür geeignet, sich besser kennenzulernen, weil man auch mal über private Themen sprechen kann. Außerdem geben diese Events Menschen aus verschiedenen Abteilungen die Möglichkeit, sich auch einmal auszutauschen, wenn es im Job-Alltag schon nicht klappt.

Offene, respektvolle Kommunikation

Last, but not least: Kommunikation und Emotionen. Ja, Chef*innen dürfen auch mal schlecht drauf sein. Aber sie sollten ihren Beschäftigten keine Angst machen, wenn sie es sind. Entweder Tür zu und heute nicht mehr zu sprechen sein oder offen kommunizieren, was Sache ist. Damit können Arbeitnehmer*innen umgehen. Was man nicht machen sollte: sie ohne Grund zusammenstauchen, weil man es ja kann. Das wirkt sich sehr negativ auf das Arbeitsklima aus und die Angestellten gehen dann auf Distanz – was man ja nicht möchte.

Auch an schlechten Tagen sollte die Kommunikation auf Augenhöhe ablaufen, respektvoll und höflich sein. Die Beschäftigten immer mal zu loben, ist auch eine ziemlich gute Idee und ihnen zu vermitteln, dass sie einen sicheren Arbeitsplatz haben, ist ebenfalls etwas, das sehr geschätzt wird. Geschätzt wird auch Transparenz: Warum wird was veranlasst, was ist gerade der Status und wie geht’s weiter? Der Arbeitgeber sollte in diesen Belangen offen kommunizieren, damit es einerseits keine (negativen) Gerüchte gibt und andererseits keine Unsicherheit herrscht.

Fazit

Der Arbeitgeber trägt mit die höchste Verantwortung, was das Arbeitsklima im Unternehmen betrifft. Er sucht die Teams aus, entscheidet, wie Büros ausgestattet sind und zahlt das Gehalt. Er hat in der Hand, ob und wie viel Druck auf die Arbeitnehmer*innen ausgeübt wird, ob sie sich einbringen können, wie und was kommuniziert wird.

Aber auch (oder: insbesondere) Führungskräfte können das Arbeitsklima beeinflussen - sowohl positiv als auch negativ. Hier sind besonders Kommunikations-Skills gefragt. Sind diese vorhanden, nehmen sie schon mal einiges an Konfliktpotential weg.

Die Angestellten sind natürlich auch mitverantwortlich, wie das Klima ist. Ein freundlicher, höflicher Umgang miteinander ist da essentiell. Und Kritikfähigkeit – denn das fördert die Weiterentwicklung.

Bildnachweise:

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