22. Mai 2018

Getting started! Wie aus einer Niederlage eine Chance wird

Kündigungen werden aus den unterschiedlichsten Gründen ausgesprochen – manchmal von den Vorgesetzten, manchmal von den Angestellten selbst. Egal, ob man selbst kündigt oder gekündigt wird – eine Veränderung ist vorprogrammiert und kann sich als schwierig herausstellen.

„Zwei Jahre habe ich für ein Startup gearbeitet, das sich dann entschied, mein Team nur noch aus Freelancer*innen bestehen zu lassen. Meine Kolleginnen und ich mussten gehen.“

„Mein Vertrag wurde nicht verlängert. Ich vermute, weil ich oft wegen (chronischer) Krankheit ausgefallen bin. Nun muss ich mir kurzfristig etwas Neues suchen…“

„Mit den Vorgesetzten im Team kam ich nicht zurecht und die vielen Überstunden wollte ich nicht mehr in Kauf nehmen. Ich sah mich gezwungen, zu kündigen.“

Kündigungen werden aus den unterschiedlichsten Gründen ausgesprochen – manchmal von den Vorgesetzten, manchmal von den Angestellten selbst. Egal, ob man selbst kündigt oder gekündigt wird – eine Veränderung ist vorprogrammiert und kann sich als schwierig herausstellen.

Sich neu orientieren – oder auch nicht

Wenn man den Job hinter sich lässt, fragt man sich oft als Erstes: Möchte ich weiterhin in diesem Berufszweig tätig sein oder kann/möchte ich mich neu orientieren? Die Neu-Orientierung ist dabei nicht immer so schnell zu bewerkstelligen, lohnt sich aber oft. Durch Weiterbildungen, Kurse & Workshops, Praktika oder auch ein Studium können neue Fertigkeiten und Kenntnisse erworben werden, die den Wechsel in ein anderes Tätigkeitsfeld ermöglichen.

Doch es muss nicht immer ein völlig neuer Beruf sein: Durch Ausbildungen, Aufbaukurse o.ä. ist es in vielen Jobs auch möglich, die Karriereleiter heraufzuklettern und sich in dem Umfeld, in dem man sich bereits bestens auskennt, neuen (und teilweise anspruchsvollen) Tätigkeiten zu widmen.

Natürlich gibt es auch den Fall, dass man nach in der Zeit der Kündigung merkt: Der Beruf, den ich vor diesem Job ausgeübt habe, hat mir eigentlich besser gefallen. Dann spricht auch nichts dagegen, sich wieder in gewohnten Bahnen zu bewegen – auch wenn es im ersten Moment vielleicht als Rückschritt erscheinen mag.

Denn wichtig ist nur eins: sich wohlzufühlen

Happy kitten likes being stroked by woman's hand. The British ShorthairDer Wohlfühlfaktor ist beim Job einer der entscheidendsten. Gehe ich gern aus dem Haus oder bin ich schon beim Aufstehen genervt? Mag ich die Arbeit und was für ein Arbeitsklima herrscht in den Büroräumen? Ist es laut oder ruhig? Fühle ich mich willkommen? Oft kann man schon beim Vorstellungsgespräch einen Eindruck davon bekommen, ob man sich später wohlfühlen wird oder nicht. Denn ist das Vorstellungsgespräch von Seiten des Unternehmens unzureichend geplant, kann dies schon ein Hinweis darauf sein, dass Stress vorprogrammiert ist. Ein gut geplantes und strukturiert durchgeführtes Gespräch zeigt den Bewerber*innen hingegen, dass sie im Unternehmen willkommen sind und sich auf getroffene Absprachen verlassen können.

Auch erkennt man an der Gestaltung der Räume, dem Geräuschpegel in den einzelnen Büros (sollte es sich nicht um ein Großraumbüro handeln) und den Gesichtern der Mitarbeiter*innen, ob ein gutes Betriebsklima herrscht oder die Stimmung eher negativ ist.

Nicht jeder Job ist gut genug

Gerade bei einer längeren Jobsuche beginnt man irgendwann zu grübeln, ob man nicht einfach den nächstbesten Job annehmen sollte. „Ich kann mir ja dann was Neues suchen, das geht leichter.“ Dieser Gedanke ist verständlich, macht das ganze Unterfangen aber im Gegenteil schwieriger. Bei Vollzeitbeschäftigungen bleibt wenig Zeit für Bewerbungen; auch Vorstellungsgespräche wahrzunehmen, wird zum Balance-Akt. Letztlich findet man sich dann doch erstmal mit dem „Übergangsjob“ ab, den man eigentlich nicht haben wollte…

Auch wenn es enervierend sein kann, den richtigen neuen Job zu finden, empfiehlt es sich, Geduld zu haben und die Augen offen zu halten. Nutzen Sie auch die Zeit, zur Ruhe zu kommen und sich über Ihre Zukunft Gedanken zu machen. Eine Kündigung bedeutet nicht, dass Sie gescheitert sind – sondern dass Sie eine neue Chance bekommen haben, sich weiterzuentwickeln.

Unternehmungsgründung – ja oder nein?

Auch ein Weg in die Selbstständigkeit kann erwogen werden – Ihr eigenes kleines Startup. Ob mit gemeinsam mit Freund*innen oder allein: Sind Sie kreativ oder haben ein Hobby, das Sie schon lange zum Beruf machen wollen – hier könnte Ihre Chance sein. Das eigene Unternehmen bietet Ihnen als Gründer*in viel Freiheit, da Sie selbst bestimmen können, was Sie tun, wie viel Sie arbeiten und welches Image Ihr Unternehmen verkörpern soll.

Dabei ist es für Unternehmer*innen natürlich auch wichtig, die Kosten gering zu halten. Am Anfang kann es beispielsweise sinnvoll sein, gewisse Abteilungen outzusourcen und beispielsweise einen Sekretariatsservice zu beauftragen. So haben Sie genug Zeit, organisatorische und administrative Aufgaben zu bewältigen.

Die Übergangszeit sinnvoll gestalten

successIn manchen Berufszweigen ist es schwierig, eine neue Anstellung zu finden. Dafür kann es ganz unterschiedliche Gründe geben: viele Bewerber*innen bei wenig Jobs, viele Freelance-Angebote und wenig Festanstellungen, kaum Teilzeit-Optionen. Gerade für behinderte, nicht-weiße Bewerber*innen ist es oft schwierig, in kurzer Zeit einen neuen Job zu finden, weil sie diskriminiert werden.

Dies sind alles Dinge, auf die man als Bewerber*in keinen Einfluss hat und die dazu führen können, dass sich die Jobsuche über Monate erstreckt. Hier ist es wichtig, nicht den Mut zu verlieren. Tun Sie Dinge, an denen Sie Freude haben: Yoga, Bücher lesen, neue Rezepte ausprobieren, Sport, kreativ sein. Wenn alles zu viel wird, hilft es, tief durchzuatmen und sich zu versichern: Ich schaffe das. Es mag eine Weile dauern, aber ich bekomme das hin.

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