6:00 Uhr morgens. Der Wecker klingelt. Und schon stehen Sie wieder vor der Entscheidung: Sofort Aufstehen oder doch noch ein weiteres Mal die verständnisvolle Schlummerfunktion beanspruchen, umdrehen und die Bettdecke über den Kopf ziehen? Besonders in den dunklen Jahreszeiten Herbst und Winter ist es für viele von uns mit großer Mühe verbunden aus dem mollig warmen Bett zu kommen, weshalb nicht selten auf die zweite Möglichkeit zurückgegriffen wird. Nach dem Motto: „Dann beeil ich mich eben beim Anziehen und lass das Frühstück weg.“ wird versucht die Zeit im Bett zu verlängern. Das muss nicht sein! Schon ein paar kleine Tricks können Ihnen helfen, das Aufstehen leichter zu gestalten und fitter in den Tag zu starten.
Lerche oder Eule?
Bekanntlich hat Morgenstund‘ Gold im Mund, doch nicht jedermann kann diese Aussage nachvollziehen. Das zeugt nicht zwangsläufig von Faulheit, sondern liegt schlichtweg in der Natur des Menschen. Verantwortlich für den Tag-Nacht-Rhythmus von uns Lebewesen ist die innere Uhr, welche die Schlaf- und Wachzeiten regelt und bei jedem ein wenig anders tickt. Sie ist genetisch festgelegt und kann nicht einfach umgestellt werden. Grob kann man zwischen zwei Extremtypen unterscheiden: Das sind einerseits die Lerchen und andererseits die Eulen. Was hat es mit den Tieren auf sich? Während Lerchen gerne früh ins Bett gehen, keine Probleme beim Aufstehen haben und bereits in frühen Morgenstunden putzmunter sind, fällt es Eulen sehr schwer sich am Morgen zu motivieren. Erst am Abend blühen sie so richtig auf und machen gerne mal Nächte zum Tag.
8 Tipps, um aus den Federn zu kommen
- Gewöhnlich planen Sie bereits am Vorabend die Einstellung des Weckers für den nächsten Morgen. Dies sollte natürlich nicht zu allzu später Stunde erfolgen, damit Sie noch ausreichend Schlaf bekommen. Versuchen Sie insgesamt auf verdiente 7-8 Stunden Schlaf zu kommen und morgens genug Zeit für ein ordentliches Frühstück einzuplanen. Um den Körper mit möglichst viel Energie zu versorgen, sollte dabei nicht auf Kohlenhydrate verzichtet werden. Lassen Sie das Frühstück z.B. aus Gründen einer möglichen Zeitersparnis weg, kann dies zu Leistungsbeeinträchtigungen führen. Ein leerer Magen bei der Arbeit resultiert in weniger Energie und Konzentration. Vermutlich verspüren Sie schließlich gegen Mittag den bekannten Heißhunger, schlagen sich Ihren Bauch voll und sind im Endeffekt völlig platt. Das ist keineswegs das Ziel. Wem das Essen am Morgen trotz alldem wirklich nicht liegt, der sollte zumindest auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Empfehlenswert ist direkt ein Glas kühles Wasser nach dem Wachwerden oder die altbewährte Tasse Kaffee als „Muntermacher“ am Frühstückstisch.
- Wenn ich viel mehr schlafe, bin ich auch viel wacher? Dies lässt sich so nicht sagen. Genau wie zu wenig Schlaf, kann auch zu viel Schlaf dazu führen, dass man sich müde, lustlos und zerschlagen fühlt. Ein kontraproduktiver Effekt, der sowohl die Gesundheit als auch die Leistung beeinträchtigt. Ein „optimales“ Schlafmaß existiert nicht, da sich jeder nach einer unterschiedlichen Zeit genug erholt fühlt – Stichwort innere Uhr. Achten Sie auf eine gleichmäßige Stundenanzahl.
- Öffnen Sie am Morgen Gardinen und lassen Sie ausreichend Licht in Ihr Zimmer. Das Tageslicht sorgt dafür, dass die Produktion unseres Schlafhormons Melatonin gehemmt wird. Darüber hinaus können Sie auf spezielle Lampen, Zeitschaltuhren oder Wecker mit natürlichen Lichteffekten und beruhigender Musik zurückgreifen, die ebenfalls einen sanften Tagesstart garantieren.
- Sorgen Sie mit frischer Luft und einem Wechsel von Kalt-Warm-Duschen für einen klaren Kopf. Aber Achtung! Um Ihr Herz zu schonen, sollten Sie nicht in einem Zug unter den eiskalten Wasserstrahl springen, sondern erst mit Füßen und Beinen beginnen und sich langsam zu Oberkörper, Gesicht und Nacken hinarbeiten. Wechselduschen helfen nicht nur die Müdigkeit zu verringern, sondern sie schützen gleichzeitig auch vor Erkältungen und tragen somit zu Ihrer Gesundheit bei. Es empfiehlt sich außerdem, gleich nach dem Aufstehen das Fenster weit zu öffnen, um die kühle Morgenluft ins Zimmer zu lassen und Ihre Zellen mit Sauerstoff zu versorgen.
- Tiefes Durchatmen und eine Runde Sport sorgen weiterhin dafür, den Kreislauf in Schwung zu bringen. Wie wäre es beispielsweise mit einer Runde Laufen, Radfahren, ein paar Gymnastikübungen oder Yoga – notfalls auch im Pyjama? Schnappen Sie sich Ihre Lieblingsmusik und tun Sie Ihrem Körper etwas Gutes.
- Setzen Sie sich spannende Ziele, damit Sie sich auf den Start des Tags freuen und einen Anreiz zum Aufstehen haben.
- Sie konnten am Abend einfach nicht einschlafen und sind deshalb nicht in der Lage früh aufzustehen? Auch hier gibt es einige Dinge zu beachten: Gehen Sie am Abend angenehmen Aktivitäten nach. Lesen Sie z.B. ein Buch, trinken Sie eine warme Milch mit Honig oder probieren Sie es mit entspannenden Meditationsübungen. Für einen guten Schlaf sollte man unbedingt darauf achten, kurz vorher keinen Alkohol, Kaffee oder größere Mengen an Essen zu sich zu nehmen sowie körperliche Überanstrengung nach 18 Uhr zu vermeiden. Machen Sie außerdem Ihr Bett zur „handyfreien Zone“. Das helle Licht vom Handy- oder Laptopdisplay strengt nicht nur die Augen an, sondern wirkt auch noch als „Wachmacher“ und verhindert somit das Einschlafen.
- Zum Schluss noch etwas ganz simples: Platzieren Sie Ihren Wecker ein paar Meter von der Bettkante entfernt, sodass das Aufstehen regelrecht erzwungen wird. Schon wird der Kreislauf leicht angekurbelt und das Wachwerden fällt leichter.
Natürlich darf man nicht sofort große Wunder erwarten. Einerseits braucht es Zeit, den natürlichen Biorhythmus umzugewöhnen, zum anderen wirkt nicht jeder einzelne Tipp sofort bei jedem. Probieren Sie sich aus, kombinieren Sie Methoden und bauen Sie ein regelmäßiges Schlafmuster auf. So starten Sie frisch und munter in Ihren Tag und verpassen nicht die schönen Momente des Morgens. Nicht zu vergessen: Wer früh aufsteht, hat mehr vom Tag!
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Artikel von Jennika Wachholz