Das Bundeskabinett hat aus Sorge um mögliche Energieengpässe eine Energiesparverordnung ausgearbeitet und im September auf den Weg gebracht. Danach sollen nun öffentliche Gebäude seit Oktober bis auf wenige Ausnahmen nur noch bis maximal 19 Grad beheizt werden. Das soll ab jetzt die richtige Temperatur im Büro sein. Bis 2022 hatte man eine Mindesttemperatur von 20 Grad empfohlen.
Das, was in öffentlichen Gebäuden gilt, ist für die Privatwirtschaft nicht zwingend bindend. Und doch sehen sich Unternehmer und Unternehmerinnen in der Pflicht, ebenfalls Energie einzusparen. Und so haben auch viele Unternehmen die Raumtemperatur in Büros auf 19 Grad gesenkt. Bei den sehr lauen Temperaturen der vergangenen Wochen fiel das bislang wenig ins Gewicht, denn geheizt werden musste kaum.
Jetzt aber wird es kalt und da macht sich eine Temperaturabsenkung in den Büros sehr wohl bemerkbar. Denn auch wenn die harten Sparmaßnahmen nicht gesetzlich vorgeschrieben sind, wird erwartet, dass sich Unternehmen, ob groß oder klein, aufs Energiesparen einlassen.
Gas und Strom zu sparen, indem man weniger heizt, das scheint für Privathaushalte und eben auch Firmen das Gebot der Stunde. 20 bis 22 Grad in Büroräumen sind angesichts der Lage keine adäquaten Werte mehr. Allgemein setzt man auf 19 Grad Celsius und so verändert sich viel im normalen Alltag. Doch auch damit kann man umgehen.
Jetzt ist die Zeit der kreativen Tüftler, die durch Ideen, die über das reine Absenken der Temperatur hinausgehen, viel für einen geringeren Energieverbrauch tun können. Die richtige Temperatur im Büro ist dabei nur ein Teil. Denn Energie wird ja nicht nur mit der Heizung verbraucht, sondern auch mit Computern, Druckern oder Scannern.
Denn all diese Geräte verbrauchen Strom – vor allem im Einsatz. So sollte man sich bei jedem Druckbefehl fragen: Ist ein Ausdruck auf Papier wirklich notwendig? Auch der von uns allen so beliebte, weil bequeme Standby-Modus sollte hinterfragt werden: Geräte, die nicht genutzt werden, sollte man besser ausschalten.
Wer Ideen hat, der kommt weiter. Genau deswegen ist Deutschland so erfolgreich geworden. Und so geht es diesem Winter um neue und manchmal gar nicht so neue Ideen, damit die gestiegenen Kosten nicht zum Problem werden.
Die Heizung verbraucht viel Energie – im Haushalt sind es 75 Prozent der Gesamtenergie. Beim Beheizen der Räume zählt also jedes Grad Raumtemperatur auf der Verbrauchsskala. Nur ein Grad Wärme mehr lässt die Heizkosten um ca. 5 bis 6 Prozent steigen. Und ein Grad weniger eben sinken. Und auch das wäre dann 2022/2023 die richtige Temperatur im Büro.
Es gibt auch Möglichkeiten, bei der Nutzung des PC oder Laptops Energie zu sparen. Schalten Sie Ihr Gerät, inklusive des Monitors, zum Feierabend vollständig aus und verwenden Sie den Ruhezustand nur dann, wenn Sie mal kurzfristig nicht am Platz sind. Denn ein PC, der im Ruhemodus läuft, benötigt eine Leistung von ca. 10 Watt, ein Monitor ca. 1 Watt. Klingt erst mal wenig, aber es summiert sich.
Der Beleuchtung werden durchschnittlich 35 Prozent des Gesamtstromverbrauchs in einem Bürogebäude zugeschrieben. Am einfachsten kann man hier sparen, indem bei Nichtgebrauch die Beleuchtung ausgeschaltet wird. In Abstellkammern, Kopier- und Druckerräumen, Toiletten oder Tee-Küchen muss nicht den ganzen Tag das Licht brennen. Hier können smarte Bewegungssensoren Abhilfe schaffen. Kommt jemand in den Raum, starten die Stromsparlampen ihre Arbeit. Ansonsten bleibt das Licht aus. Und auch mit Leuchtmitteln kann gespart werden. So sind z.B. LED-Panel sind mit ihrer großen Lichtausbeute und ihrer soliden Haltbarkeit eine gute Alternative für ältere Beleuchtungssysteme.
Auch die Spülmaschine braucht viel Strom. Vor allem dann, wenn man sie halbvoll laufen lässt. Besser: Die Maschine voll machen und dann das Energiesparprogramm einstellen. Dauert zwar länger, ist aber deutlich effizienter (und nachhaltiger).
In der Küche braucht man extrem viel Strom. Und so sollte das aufzuwärmende Mittagessen vielleicht doch den Weg in die Mikrowelle finden, als energieintensiv auf dem Herd warmgemacht zu werden.
Um die Punkte ausfindig zu machen, die den meisten Strom verbrauchen, kann man einen Fachmann holen – oder selbst aktiv werden. Man braucht einfach nur ein Strommessgerät, um festzustellen, wer denn wo besonders viel Strom „frisst“. Das Gerät zeigt klar an, was manche Geräte z. B. im Standby-Modus verbrauchen. Hat man die Übeltäter identifiziert, kann man entsprechende Maßnahmen ergreifen.