19. September 2018

Spam in Blogs und Kommentaren

Kurz gesagt, versteht man unter Kommentarspam jegliche Form von unerwünschtem Kommentar. Mittlerweile gibt es da ganz unterschiedliche Methoden, den Spammern entgegenzuwirken.

Wer einen eigenen Blog betreibt, kennt das Problem: Kaum wurde ein Artikel hochgeladen – schon sammeln sich die Spam-Kommentare. Dann geht meist das manuelle Löschen los, wenn man keine automatische Lösung parat hat. Mittlerweile gibt es da ganz unterschiedliche Methoden, den Spammern entgegenzuwirken.

Was versteht man unter „Kommentarspam“?

Kurz gesagt, versteht man unter Kommentarspam jegliche Form von unerwünschtem Kommentar. Dieser kann ganz unterschiedliche Formen annehmen. Die klassischen Kommentare sind schnell erkennbar: kein Bezug zum eigentlichen Artikel, Links zu Pharma-Unternehmen, Massage-Firmen, Online-Poker o.ä. direkt im Kommentar oder als Website bei der kommentierenden Person, unfertige Sätze, Wörter, die es nicht gibt…

Nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen sind die Kommentare, die neutral formuliert sind. „Vielen Dank für diesen hilfreichen Artikel! Ich werde ab jetzt öfter hier vorbeischauen!“ Auch das kann Spam sein, denn oftmals hinterlegt der oder die Kommentator*in einen Link auf dem Kommentarprofil, der für Werbezwecke dort platziert wird. Auch dies ist ein unerwünschter Kommentar und somit Spam.

Manchmal gibt es auch Kommentare, die einfach von einer beliebigen Seite gecopypasted wurden.

Wie kommen diese Kommentare auf meinen Blog – und warum?

mehrere Verkehrsschilder übereinander mit FragezeichenKommentarspam funktioniert dank für diesen Zweck entwickelter Software meist ganz automatisch. Beispielsweise gibt es Automated Submission Software, die es ermöglicht, bereits in kurzer Zeit sehr viele Blogs mit Kommentaren und darin enthaltenen Backlinks zu überfluten. Auf diese Weise erhöht sich der PageRank für die Spam-Seiten bei Google, so dass sie noch schneller gefunden werden, wenn man ein bestimmtes Wort sucht.

Dieses einfachere Gefundenwerden führt dann natürlich auch dazu, dass mehr Besucher*innen auf die Website kommen und für die dort angebotenen Produkte oder Dienste bezahlen. Deshalb ist Kommentarspam auch so lukrativ. Wenig Aufwand, viel Gewinn.

Doch nicht alle Spam-Kommentare sind automatisiert. Es gibt auch manuell veröffentlichte Kommentare, bei denen spezielle Filter keine Wirkung mehr zeigen, so dass diese Kommentare nicht durch eine Software als Spam identifiziert werden können. Deshalb ist es auch wichtig, immer mal selbst über Kommentare drüber zu schauen und diese gegebenenfalls manuell zu löschen.

Wie komme ich gegen den Spam an?

Person am Comuter, aus dem eine Papierflut quillt, die wie ein Eisberg aussiehtSpamfilter wie z.B. Akismet: Dieser Filter wird u.a. bei WordPress-Blogs genutzt und nimmt alle teilnehmenden Blogs als Referenz. Wiederkehrende Spam-Kommentare werden von Akismet innerhalb kurzer Zeit erkannt und auf die Spam-Liste gesetzt. Auf diese Weise müssen sich die Spammer*innen recht schnell eine neue Methode überlegen, wie sie ihren Spam verbreiten können. Akismet verfügt über die GNU General Public License für freie Software und ist für Privatpersonen gratis.

Neben Akismet können Filter, die die Zeit messen, die man auf dem Blog verbringt, ebenfalls effektiv sein. Denn Kommentator*innen, die einen sich auf den Blogartikel beziehenden Kommentar verfassen, verweilen in der Regel länger auf der Seite bzw. dem Blog – während die größte Anzahl an Blogspam innerhalb von Sekunden veröffentlicht wird. Wenn man daher eine bestimmte Anzahl an Minuten festlegt, die eine Person auf der Seite verbracht haben muss, können viele Spamkommentare automatisch auch als solche erkannt werden. Fehler sind dabei aber natürlich nicht auszuschließen.

Captchas: Den Captchas kann man sich mittlerweile sowieso nur schwerlich entziehen – sind sie doch auf vielen Seiten als Sicherheitsfunktion aktiviert. Bei Captchas handelt es sich um Bildrätsel (oftmals Zahlen oder Wörter, häufig aber auch Fotos, auf denen man bestimmte Objekte wie z.B. Autos oder Straßen identifizieren muss), die von Softwareprogrammen häufig nicht erkannt werden. Den meisten User*innen hingegen machen die Bildrätsel keine starken Probleme. Es kommt jedoch vor, dass die Objekte auf den Bildern zu stark verzerrt oder nicht lesbar sind, so dass sie dann doch eine Hürde für Personen darstellen. Auch können mittlerweile einige Programme bestimmte Bildrätsel lösen. Deshalb ist diese Variante zur Verhinderung von Spam nicht immer die effizienteste.

Blogmoderation: Kommt für sehr große Blogs oft nicht infrage, da es zu viele Kommentare gibt. Für kleinere Blogs ist diese Methode aber immer noch eine der effizientesten, um Spamkommentare zu unterbinden. Die Moderation funktioniert so: Kommentare werden nicht automatisch freigeschaltet, sondern zwischengespeichert. Die bzw. der Blogger*in bekommt eine Benachrichtigung, dass ein Kommentar auf Veröffentlichung wartet. Man loggt sich also ein, überprüft den Kommentar und gibt ihn entweder frei oder markiert ihn als Spam.

Keine Kommentare zulassen: Wo Blogmoderation für die großen, populären Blogs nicht geeignet ist, gibt es für diese auch die einfache Möglichkeit, erst gar keine Kommentare zuzulassen. Eine direkte Interaktion wird dadurch zwar unterbunden; rechtlich bedenkliche Inhalte aber auch. Plus: Der Wartungsaufwand ist gleich null.

Blacklists: Die sogenannten Blacklists sind auch teilweise nicht ganz effizient, können aber trotzdem nützlich sein. Beispielsweise kann man hier Namen, URL, E-Mail-Adressen, IPs und auch bestimmte Wörter speichern. Sobald diese in einem Kommentar auftauchen, wird dieser Kommentar in den Papierkorb verschoben und wartet nicht auf die Freigabe. Blacklists können daher eine gute Ergänzung zur Blogmoderation sein. Nicht ganz so effizient ist diese Form von Filter, da sich meist die IPs, E-Mail-Adressen und Namen nicht gleichen, sondern dynamisch sind. Falls sich auffällig oft identische Informationen in den Kommentaren wiederfinden, sind Blacklists jedoch eine gute Alternative zur Erkennung von Spam.

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