Einer, der diesen Weg seit über zwei Jahrzehnten mitgestaltet hat, ist Geschäftsführer Frank Destino. Im Interview spricht er über mutige Anfänge, prägende Werte und seine Vision für die Zukunft.
Als Frank Destino vor 22 Jahren zu bluepartner kommt, ist seine Rolle alles andere als vorhersehbar: „Ich war damals Jurist bei den Berliner Wasserbetrieben – und plötzlich Geschäftsführer eines Unternehmens, das gerade dabei war, sich neu zu erfinden.“ Nach einer Betriebsspaltung ist unklar, ob und wie es weitergehen konnte. „Wir mussten prüfen, ob mit der kleinen Mannschaft und den wenigen Kunden überhaupt eine belastbare Zukunftsstrategie möglich war,” erzählt er. Seine Motivation: gestalten dürfen, mitlernen, Verantwortung übernehmen. „Es war eine steile Lernkurve – aber auch eine unglaublich spannende Zeit.“
Den entscheidenden Wendepunkt sieht Destino in der neuen Partnerschaft mit den Berliner Wasserbetrieben. „Das war mehr als ein Auftrag – es war ein Signal. Es hat uns Stabilität gegeben und war der Türöffner für viele weitere Projekte.“ Von da an geht es Schritt für Schritt weiter – mit klarem Fokus auf Qualität, Professionalität und Kundennähe.
Was hat sich in zwei Jahrzehnten verändert – und was ist geblieben? Vieles, sagt Destino. Strukturen wurden professionalisiert, Prozesse verschlankt, neue Technologien eingeführt. Geblieben sei aber das, was den Kern von bluepartner ausmache: Teamgeist, Vertrauen, Verlässlichkeit. „Früher dachte ich, Führung heißt Kontrolle”, erinnert er sich. “Heute weiß ich: Gute Führung bedeutet vor allem, loslassen zu können – Verantwortung zu teilen, nicht abzugeben.“
Destino versteht Führung als Angebot, nicht als Machtinstrument. „Ich sehe dich, ich traue dir etwas zu und bin da, wenn’s schwierig wird. Das ist für mich moderne Führung,” erklärt er. Dazu gehört auch die Bereitschaft, sich selbst zu hinterfragen – und nicht immer der Erste zu sein, der spricht. Formate wie „Eine Tasse Kaffee mit dem Chef“ und das konsequente Einbinden der Mitarbeitenden. „Wir machen unsere Leute zu Mitunternehmer:innen“, sagt Destino. Das schafft Identifikation – und trägt auch in schwierigen Phasen. „Selbst bei personellen Umstrukturierungen war die Bereitschaft da, mitzugehen, mitzugestalten. Das ist nicht selbstverständlich – aber für uns Ausdruck echter Teamkultur.“
Für Destino ist klar: „Am Ende sind es nicht die Zahlen, die zählen, sondern die Menschen.“ Besonders stolz ist er auf die langjährige Zusammenarbeit mit vielen Kolleg:innen, auf Auszubildende, die heute Fachkräfte sind, auf Jubiläen und Abschiede in den Ruhestand. „Das zeigt, dass wir nicht nur ein stabiles Unternehmen, sondern auch eine Gemeinschaft sind.“
Natürlich sieht Destino auch die Herausforderungen: Digitalisierung, KI, Fachkräftemangel. Aber er bleibt zuversichtlich: „Diese Entwicklungen fordern uns – aber sie öffnen auch neue Räume. Wir wollen die Chancen nutzen, um Kundenkommunikation neu zu denken.“ Dabei gehe es nicht um Technologie zur Effizienzsteigerung, sondern um echten Mehrwert. „Wir wollen der Unterschied sein – mit Herz, Haltung und Verstand.“
Wie sieht die Zukunft aus? Für Destino ist klar: „Wir wollen mehr sein als ein Dienstleister. Wir wollen Innovationspartner sein – verlässlich, nachhaltig, datenverantwortlich.“ Vielfalt und Inklusion, Umweltschutz und soziale Verantwortung gehören für ihn untrennbar dazu. Und er hat noch viel vor: „In zehn Jahren möchte ich, dass wir als Spezialist für eine neue Art der Kundenkommunikation anerkannt sind – empathisch, beratend, menschlich.“
Auf die Abschlussfrage, was er seinem damaligen Ich raten würde, antwortet Frank Destino ohne Zögern: „Bleibt mutig – und hört auf eure Mitarbeitenden.“ Dann schmunzelt er und ergänzt: „Und lasst euch nicht von Zahlen blenden. Am Ende zählen die Ideen, das Miteinander – und das, was wir gemeinsam bewegen.“