20. April 2023

Die neuen Arbeitszeitmodelle der Zukunft

Studien haben gezeigt, dass bei einer Vier-Tage-Woche die Produktivität steigt und gleichzeitig das Stressniveau sinkt.

Wie sich die Arbeitswelt in den nächsten Jahrzehnten ändert

In einer sich verändernden Welt werden auch die Arbeitszeitmodelle immer flexibler und vielfältiger. Ob in einem normalen Bürojob oder als Freelancer bei einem externen Dienstleister für Services – die Arbeit von morgen wird variabler. Die neuen Arbeitszeitmodelle der Zukunft machen da Hoffnung, besser auf die Bedürfnisse des Marktes eingehen zu können.

Zunehmende Digitalisierung, Automatisierung und der Wunsch nach mehr Work-Life-Balance haben die Diskussion vorangetrieben. Anstatt starrer Arbeitszeiten werden flexible, individuell an die Bedürfnisse der Mitarbeitenden angepasste Modelle immer wichtiger. Auch innovative Modelle wie das „Gleitzeit-Konto“ oder Homeoffice-Lösungen sind ein Weg. Mit der Regelung der Arbeitszeiten ermöglicht die Firma jedem und jeder Einzelnen mehr Flexibilität und Selbstbestimmung.

Diese neuen Modelle ermöglichen es Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen, ihr Arbeitszeitmodell an ihre Lebensumstände anzupassen. Das sorgt für mehr Motivation und bessere Ergebnisse. Die tägliche, wöchentliche und jährliche Arbeitszeit werden zugunsten von ergebnisorientiertem Arbeiten verändert.

Dabei kristallisieren sich mittlerweile 5 Modelle der vereinbarten Arbeitszeit heraus, die entweder mittlerweile schon aktiv gelebt oder in Vorbereitung sind. Die Arbeitswelt hat sich verändert und mit ihr auch die Ideen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern.

Die 4 Tage Woche könnte das Modell der Zukunft werden.

Besonders hybride Formen der Arbeit haben einen festen Platz in den Unternehmen bekommen. Sie sind eine moderne Form von Kosteneinsparung für das Unternehmen und die Steigerung der Flexibilität für die Arbeitnehmer:innen. 

Auch wir bei bluepartner leben bereits in der neuen Arbeitswelt und ermöglichen unseren Teammitgliedern mit konkreten Regelungen maximale Flexibilität. Home Office oder das Remote-Arbeiten gehören ebenso dazu wie die Präsenz im Büro. Wir bieten passgenau auf die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden verschiedenste Home Office Vereinbarungen von einem Tag bis hin zu 5 Tagen an. Gleiches gilt bei den gesetzlichen Teilzeitvereinbarungen. Es wird aktuell die gesamte Bandbreite von 20 bis 39 Stunden pro Woche genutzt. Zudem kann man aufgrund einer Betriebsvereinbarung auf einen prozentualen Anteil seines Gehaltes verzichten und dafür bis zu 23 zusätliche freie Tage erhalten. Letztendlich bieten wir Arbeitszeitmodelle an, die nur auf Eltern mit Kleinkindern ausgerichtet sind und somit insbesondere Kita und Schulzeiten berücksichtigen.

Wie genau die neue Arbeitswelt sich gestaltet, zeigen wir hier an fünf gängigen Arbeitszeitmodellen.

Die Vier-Tage-Woche

Die Vier-Tage-Woche ist ein Arbeitszeitmodell, bei dem Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihre reguläre wöchentliche Arbeitszeit auf vier Arbeitstage pro Woche verteilen. Die traditionellen fünf Tage haben ausgedient. Die Idee dahinter ist, die Produktivität zu erhöhen und gleichzeitig die Arbeitszufriedenheit zu verbessern. 

Die Art des Arbeitens ändert sich in Zukunft massiv.

Studien haben gezeigt, dass bei einer Vier-Tage-Woche die Produktivität steigt und gleichzeitig das Stressniveau sinkt. Außerdem fördert dieses Modell bei einer hohen Flexibilität eine bessere Work-Life-Balance. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben mehr Zeit für ihre Familie, Freunde und Hobbys. In einigen europäischen Ländern, etwa in Belgien, wird diese Form der Verteilung der Arbeitszeit heute schon aktiv gelebt.

Gleitzeit und Vertrauensarbeitszeit

Auch die Gleitzeit und Vertrauensarbeitszeit sind neuere Arbeitszeitmodelle. Die starre Regelung der Zeiten, „9 to 5“, werden in flexible Arbeitszeitmodelle umgewandelt. 

Bei Gleitzeit können Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihre Arbeitszeit innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens frei einteilen. Das ermöglicht es, ihre Arbeitszeit an persönliche Bedürfnisse anzupassen und so eine bessere Work-Life-Balance zu erreichen. Beim Modell Vertrauensarbeitszeit geht es noch weiter: Hier entscheiden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer selbst, wann und wie lange sie arbeiten. 

Die tägliche Arbeitszeit ist nicht mehr relevant, denn einzig das vereinbarte Ergebnis der Arbeit zählt. 40 Stunden Wochenarbeitszeit garantieren nämlich nicht per se eine effiziente Jobausgestaltung. Dieses Modell setzt auf Eigenverantwortung und Vertrauen und kann die Arbeitszufriedenheit und Produktivität steigern.

Teilzeitjobs erhöhen die Möglichkeiten, mehr Menschen in Arbeit zu bringen.

Jobsharing

Jobsharing ist ein Arbeitszeitmodell, bei dem sich zwei oder mehr Personen eine Vollzeitstelle teilen. Die Arbeitszeit und -aufgaben werden dabei individuell und flexibel zwischen den Jobsharern aufgeteilt. Das Modell basiert vertraglich auf Teilzeitvereinbarungen. So können Verträge auf 20 oder 30 Stunden pro Woche mit Arbeitgebern geschlossen werden. 

Dieses Modell fördert die Zusammenarbeit und ermöglicht es – ebenso wie die anderen vorgestellten Ansätze – Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, ihre Arbeitszeit auf ihre persönlichen Bedürfnisse zuzuschneiden. Jobsharing kann auch dabei helfen, den Fachkräftemangel in bestimmten Branchen zu beheben. Heißt: Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördert qualifizierte Fachkräfte mit besonderen sozialen Voraussetzungen.

Das Sabbatical

Ein Sabbatical ist eine längere, meist unbezahlte Auszeit vom Berufsleben. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer können sie für persönliche oder berufliche Weiterentwicklung, Reisen oder zur Erholung nutzen. Einige Unternehmen, etwa die Deutsche Bahn, bieten bereits heute die Möglichkeit eines Sabbaticals an. Sie sehen darin einen wichtigen Beitrag zur Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung. 

Durch ein Sabbatical können Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer neue Perspektiven gewinnen, werden motiviert und produktiver in den Arbeitsalltag zurückkehren. Und auch hier gilt: Die Work-Life-Balance wird sich verbessern.

Remote-Arbeit und Coworking Spaces

Remote-Arbeit, oft auch als Home Office bezeichnet, ermöglicht es Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, von jedem Ort mit einer Internetverbindung aus zu arbeiten. Eine smarte Geschichte, die zufriedener und – wie Studien festgestellt haben – produktiver machen. 

Auch hier ist eine bessere Work-Life-Balance die direkte Folge. Flexible Arbeitszeiten innerhalb einer bestimmten Zeitspanne sind das Mittel der Wahl. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können ihre Zeit effizienter einteilen und müssen weniger Zeit für Pendeln aufwenden.

Für Unternehmen bietet die Remote-Arbeit den Vorteil, dass sie auf einen größeren Talentpool zugreifen können. Geographische Grenzen spielen keine Rolle mehr. Unternehmen können so qualifizierte Fachkräfte einstellen, unabhängig davon, wo sie leben. Außerdem reduzieren sich so Kosten für Büroflächen und Infrastruktur. 

Coworking Spaces entstehen in Stadt und Land.

Coworking Spaces: Kollaboration und Netzwerken

Coworking Spaces sind eine neue Form des Entgegenwirkens von spezialisierter Einzelarbeit auf die soziale Vereinsamung der Arbeitnehmer. Die Idee: gemeinschaftlich genutzte Arbeitsräume, in denen Selbstständige, Freiberufler und Remote-Arbeitende aus verschiedenen Branchen und Unternehmen zusammenarbeiten können. Sie bieten flexible Arbeitsplätze, Infrastruktur und oft auch Veranstaltungen. Das fördert den Austausch und die Vernetzung unter den Nutzern.

Außerdem: Coworking Spaces ermöglichen eine flexible und kostengünstige Nutzung von Arbeitsplatzressourcen, ohne dass Unternehmen langfristige Mietverträge eingehen müssen. Zudem fördern sie den Austausch von Wissen und Ideen zwischen den Nutzern. 

Dazu bieten sie Möglichkeiten zum Netzwerken und zur Zusammenarbeit. Diese Basis sorgt für mehr Kreativität und auch Produktivität.

Für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bieten Coworking Spaces eine Alternative zum Homeoffice. Wenn sie die soziale Isolation des Arbeitens von zu Hause vermeiden möchten, sind sie hier richtig. Darüber hinaus können sie von den fachlichen und sozialen Netzwerken profitieren, die in Coworking Spaces entstehen.