16. Januar 2023

Nichtstun ...für einen besseren Job

Das Nichtstun ist Verhalten ohne Aktivität, sagt Wictionary.org. Wir haben gelernt, unsere Arbeit und unser Leben über das Tun zu definieren. Nur wer sich dreht, kann auch etwas bewegen. Stimmt. Aber stimmt es so absolut?

Heute ist der Tag des Nichtstuns. In Amerika. Und schon taucht vor dem geistigen Auge, wie von selbst, ein Bild von übergewichtigen Menschen, die auf Automatiksesseln den ganzen Tag vorm Fernseher verbringen, auf.

Das ist (natürlich) ein Vorurteil! Denn das Nichtstun hat seine Vorteile, für einen selbst und im Job, den man ausübt. Warum? Das haben wir einmal für euch aufgeschrieben.

Das Nichtstun ist Verhalten ohne Aktivität, sagt Wictionary.org. Wir haben gelernt, unsere Arbeit und unser Leben über das Tun zu definieren. Nur wer sich dreht, kann auch etwas bewegen. Stimmt. Aber stimmt es so absolut?

Nein, sagen wir (und mit uns viele Menschen, die sich intensiv damit auseinandergesetzt haben). Denn dreht man die Münze einmal andersherum, kommen plötzlich ganz andere Faktoren dazu.

Beim Job im Büro sind jede Menge Dinge möglich, die die Effektivität behindern.
Arbeit im Büro als Stressfaktor

Arbeit im Büro braucht effektive Pausen

Süßes Nichtstun klingt absolut nach Schlendrian. Als wesentlicher (und notwendiger) Part eines Tages allerdings, ganz gleich ob bei körperlicher Anstrengung in der Produktion oder am Schreibtisch sitzend, ergibt sich ein anderes, größeres Bild.

Denn nur wer ausgeglichen ist, und dafür sorgen die Pausen des Nichtstuns im Laufe eines Tages, kann seine Probleme konstruktiv bewältigen und Lösungen präsentieren. Und wird so zu einem zufriedeneren Mitarbeitenden

Stress und akute Situationen werden durch eine kurze Pause entspannt und entschleunigt. Und hat man sie hinter sich, die kleinen Auszeiten, kann man sich ganz überlegt selbst noch einmal überprüfen und schauen, ob wo es hakt oder eben auch nicht.

Läuft es mal nicht so rund, gilt es, neue Wege zu finden. Und schon haben das Nichtstun, der Schlendiran viel mehr Dynamik, als man denken könnte.

Das Nichtstun als tägliches Ritual

Sind wir doch mal ehrlich! Schon als Kind wird man von den Eltern aufgefordert, etwas nicht zu tun. Beispielsweise das Handy aus der Hand zu legen. Oder die Spielkonsole einfach mal in Ruhe zu lassen. Und genau hier setzt auch unsere eigene Routine an.

Das Zurücktreten hinter das Tagesgeschäft, das einen so umtreibt, befeuerte unsere Leistungsfähigkeit. Nur 10 Minuten, auch bei einem Kaffee oder Tee, bei denen man sich treiben lässt, seine Gedanken schweifen lassen kann, helfen hier massiv.

Kein Smartphone, kein Buch, keine erzwungene Beschäftigung – nichts davon muss getan werden. ist die innere Sichtweise wieder austariert, sind wir wieder im Gleichgewicht klappt’s auch wieder mit der Routine, können äußere Einflüsse viel besser verarbeitet werden.

Kurze Überlegungspausen erhöhen die Chancen auf Erfolg.
Die Pause als Chance

Der rote Knopf im Job

Wahrscheinlich kennen alle, die im Team arbeiten, Situationen, die das eigene Tun beeinträchtigen. Das können Spannungen untereinander oder mit dem Chef, der Chefin ebenso sein wie Berge von Arbeit, die nicht zu bewältigen scheinen. Deadlines, die einfach nicht zu schaffen sind. Der Job macht aufgrund der Situation schlicht keinen Spaß mehr.

In solchen Momenten machen wir Menschen emotional und leistungsfähig zu, finden einfach oft den Ausweg nicht mehr. Die Arbeit im Büro scheint dann nur noch von Druck bestimmt, wir laufen den Terminen hinterher, ohne, dass wir dabei noch Qualität liefern können.

Und das ist genau der richtige Zeitpunkt für den roten Knopf, für einen Moment Nichtstun. Denn: Die Erkenntnis des eigentlichen Problems und die kreative Lösung des Problems sind die wünschenswerte Folge.

Wie lernt man das Nichtstun im Job?

Nichtstun kann man lernen. Aber: Man muss sich darauf einlassen, auf diese kleinen Ruhe-Pausen im täglichen Einerlei. Wir müssen uns darauf trainieren, mehr in uns hineinzuhören Und dabei kann man das zu hören, was der Körper, der Kopf dazu sagt.

Überlastet? Unter Druck? Gestresst? Dann haltet einen Moment inne ... nehmt euch zurück, lausch auf das, was eure innere Stimme euch sagt. Denn die weiß meistens ziemlich genau, was guttut oder eben auch nicht.

Und so entsteht zu guter Letzt das Gegenteil einer To-Do-Liste. Die Not-to-Do Liste räumt auf, hilft auf einen Blick und ganz schnell, lästige Faktoren, die stressen und unter Druck setzen, für einen Moment abzustellen.

Nur 5 Minuten Nichtstun retten ganze Projekte
Die Ruhe vor dem Sturm

Beispiel für eine solche Not-to-do Liste

  • In den nächsten 10 Minuten findet kein Kollegengespräch statt
  • In den nächsten 10 Minuten beantworte ich keine eMail
  • Mein Smartphone ist in den nächsten 10 Minuten auf lautlos
  • Social Media ist jetzt keine Ablenkung
  • Ich setze mir einen Timer und schaue nicht auf irgendeine Uhr
  • Entspannungs-und Atemübungen lenken ab und sind gesund.

Ob das für jeden Einzelnen die richtige Liste ist? Wahrscheinlich nicht. Denn so vielschichtig Aufgabenstellung und Problemlagen sein können, um so mehr Punkte gilt es, für einen Moment abzuschalten.

Hektik vor einer Deadline ist absolut unproduktiv. Bevor man kopflos in Richtung Ziel sprintet, ist das Innehalten und dann Weiterarbeiten zweifellos die bessere Alternative. Einige kurze Momente für mich selbst schaffen Räume, die man vorher nicht erwartet hätte.

Und so wird das so viel gescholtene Nichtstun, der Schlendrian zum massiven Booster für die Arbeit im Büro oder auch in irgendeinem anderen Job. Das macht glücklich – den Arbeitgeber ebenso wie euch.