26. April 2023

Wie laut dürfen Kopfhörer sein?

Um dein Gehör zu schützen, solltest du darauf achten, dass dein Kopfhörer nicht dauerhaft zu laut eingestellt ist.

Die richtige Lautstärke im Callcenter

Callcenter-Mitarbeiter sind im Dauerstress. Schnell aufeinander folgende Anrufe müssen als Dienstleister in immer der gleichen und hohen Qualität abgearbeitet werden. Dabei geht es hier um mehr als Reden und Zuhören. Um den oftmals komplexen und individuellen Themen der Kunden gerecht werden zu können, bedarf es guter Schulungen und einem hohen Maß an Verständnis für das jeweilige Thema und die jeweiligen Kunden.

Auch körperlich ist ein Job im Callcenter anspruchsvoller als man auf den ersten Blick meinen könnte. Hier ist es vor allem eines unserer wichtigsten Sinnesorgane, das stärker belastet wird als in anderen Berufsfeldern. Gemeint ist das Ohr. Dort kommen die Signale an, müssen verständlich sein und verarbeitet werden. Aber wie gut ist es, den ganzen Tag mit Kopfhörer zu arbeiten. Wie laut dürfen Kopfhörer sein? Welche Einstellungen müssen getroffen werden, um das Ohr und das Gehör allgemein nicht zu schädigen?

Arbeit im Callcenter fordert das Gehör

Die richtige Lautstärke einstellen

Eine angenehme Lautstärke liegt in der Regel bei etwa 75 Dezibel (dB). Das entspricht etwa der Lautstärke eines normalen Gesprächs in einem ruhigen Raum. Wird es lauter, wird es schädlicher. Ist man etwa längere Zeit Lautstärken über 85 dB ausgesetzt ist, können Gehörschäden die Folge sein.

Um dein Gehör zu schützen, solltest du darauf achten, dass dein Kopfhörer nicht dauerhaft zu laut eingestellt ist. Eine mögliche Lösung ist es, eine Lautstärkebegrenzung einzustellen, die bei einem bestimmten Wert automatisch abschaltet. Das tun wir bei bluepartner mit einem Limiter "Soundgard" im Kopfhörer. Auch das regelmäßige Durchführen von Hörtests kann dazu beitragen, Gehörschäden frühzeitig zu erkennen.

Ein möglicher Schaden betrifft die äußere Ohrmuschel und den Gehörgang. Hier können durch zu hohe Lautstärken Schmerzen und Entzündungen entstehen. Außerdem können sich durch wiederholte Schallbelastungen Gehörgangshautverletzungen entwickeln, die zu einer Entzündung führen können – oftmals schmerzhaft und gefährlich fürs Ohr.

Die Kopfhörer sollten auf Kopf und Raumlautastärke abgestimmt sein.

Das Trommelfell und das Innenohr

Ein weiterer Gehörprozess, der durch zu hohe Lautstärken beeinträchtigt werden kann, betrifft das Trommelfell und die Gehörknöchelchen. Hierbei handelt es sich um die mechanischen Strukturen im Ohr, die den Schall in Nervenimpulse umwandeln. Durch hohe Schallpegel können diese Strukturen beschädigt werden, was zu einem Hörverlust führen kann.

Auch das Innenohr, insbesondere die Haarzellen im Corti-Organ (das eigentliche Hörorgan im Innenohr), ist gefährdet. Sie sind für die Umwandlung von Schallwellen in Nervenimpulse verantwortlich. Durch eine Überbelastung können die Haarzellen absterben – Hörverlust ist die Folge. Ein irreversibler Prozess, denn einmal geschädigte Haarzellen können nicht mehr regeneriert werden.

Auswirkungen von Lärmbelastungen

Neben diesen akuten Schäden kann eine dauerhafte Lärmbelastung auch andere langfristige Auswirkungen haben. So haben Studien gezeigt, dass Menschen, die über einen längeren Zeitraum hohen Lautstärken ausgesetzt sind, einem erhöhten Risiko für Demenz und Alzheimer ausgesetzt sind.

Gute Lautstärke fördert das Wohlbefinden und die Zufriedenheit der Kolleginnen und Kollegen.

Stress reduzieren und angenehme Lautstärke erzeugen

Neben Gehörschäden können zu hohe Lautstärken auch Stress oder Ermüdung nach sich ziehen. Eine dauerhafte Überlastung kann zu Burnout oder anderen psychischen Erkrankungen führen. Es ist daher wichtig, dass du regelmäßige Pausen einlegst und deine Ohren regelmäßig „entspannst“. Auch eine ergonomische Arbeitsumgebung kann dazu beitragen, Stress zu reduzieren und deine Gesundheit zu erhalten.

Insgesamt gilt: Achtet man auf eine angenehme Lautstärke und schützt das Gehör vor zu hohen Schallpegeln, kann man langfristig erfolgreich im Callcenter arbeiten.