Google is everywhere: Voreingestellt bei vielen Betriebssystemen – vor allem im mobilen Bereich – ist Google eine der erfolgreichsten Suchmaschinen weltweit. Sie bietet personalisierte Suchergebnisse, speichert den Suchverlauf und ermöglicht den User*innen, sowohl Webinhalte als auch Bilder, Videos und News zu finden.
Der Nachteil: Google trackt alles. Der Suchverlauf wird mit Datum und Uhrzeit gespeichert. Ist GPS eingestellt, wird auch der Ort getrackt. Das, was man bei Google eingibt, wird wenig später – nicht sehr zufällig – auf Facebook oder Instagram in einem gesponserten Post angezeigt. Werbung, maßgeschneidert.
Doch wie kann man ohne Google Inhalte aus dem World Wide Web finden? Die Antwort: ziemlich einfach! Wir haben in diesem Artikel die beliebtesten Suchmaschinen für Sie zusammengestellt.
DuckDuckGo ist seit 2008 online. Die Suchmaschine ermöglicht es, nach Webinhalten, Bildern, Videos, Nachrichten und Produkten zu filtern. Sie ist eine Kombination aus Meta-Suchmaschine und eigenem Webcrawler. DuckDuckGo sammelt keine personenbezogenen Daten, speichert keine IP-Adressen und Cookies werden nur gesetzt, wo es notwendig ist. Wem das nicht reicht: Eine anonyme Suche ist möglich! Dafür kooperiert DDG mit Tor. Außerdem gibt es Browser-Extensions, die die Tracking-Dienste von Google und Facebook blockieren.
StartPage (früher Ixquick) ist seit 2006 online. Diese Search Engine leitet Suchanfragen anonymisiert an Google weiter und finanziert sich über nicht-personalisierte Werbung. IP-Adressen werden nicht erfasst und die Seite setzt keine Cookies. Daten werden ebenfalls nicht gespeichert – somit erfolgt auch keine Weitergabe an Dritte. Anonymes Surfen wird ebenfalls unterstützt. Ixquick wurde 2016 mit StartPage, einer Suchmaschine desselben Anbieters, zusammengeführt.
MetaGer ist seit 1996 online und wird von der Uni Hannover betrieben. Mit MetaGer werden Suchwörter in 20 bis 30 Suchmaschinen gesucht – personalisierte Suchergebnisse gibt es dabei nicht. Das Verfahren ist anonymisiert und die Standorte sowie Bewegungen der Nutzer*innen werden nicht gespeichert. Einen Zugang über TOR gibt es auch.
Qwant ist seit 2013 online. Auf der Startseite werden Top News, vielgesuchte Persönlichkeiten und Social-Media-News gefeatured. Die Suchergebnisse sind nicht personalisiert, persönliche Daten werden nicht gesammelt und Cookies gibt es auch keine. Falls personalisierte Suchergebnisse gewünscht sind, gibt es die Möglichkeit, ein Konto anzulegen.
Unbubble ist seit 2014 online. Unbubble ist eine Metasuchmaschine, die neutrale Suchergebnisse findet. Es gibt Bereiche für Bilder- und Wissenschaftssuche, einen Jugendschutzfilter, Autocomplete, uvm. Hinsichtlich Transparenz und Datenschutz bietet Unbubble SSL-Verschlüsselung und verwendet keine Drittdienste.
Ecosia ist seit 2009 online und hat ihren Sitz in Berlin. Die Suchergebnisse und –anzeigen werden von Bing geliefert. Es werden keine Tracker von Drittanbietern verwendet. Ecosia spendet mindestens 80% des Einnahmeüberschusses an Baumpflanzprojekte weltweit.
Wolfram|Alpha ist seit 2009 online. Wolfram|Alpha ist eine semantische Suchmaschine, d.h., die Verarbeitung von Fakten führt durch spezifische Algorithmen zu Ergebnissen. Diese Ergebnisse gibt es bisher nur in englischer und japanischer Sprache. Wolfram|Alpha versucht, eine inhaltliche Antwort auf eine Suchanfrage zu finden und berechnet dabei die Ergebnisse der Anfragen auf Basis einer umfangreichen Datenbank. Man kann beispielsweise alle Schritte bei der Lösung einer mathematischen Aufgabenstellung anzeigen lassen. Der Screenshot zeigt die Suchanfrage "Wurzel aus pi".
Creative Commons Search ist eine non-profit, Open-Source-Suchmaschine in englischer Sprache. Sie bietet einen Zugang zu Suchmaschinen, die von anderen unabhängigen Organisationen zur Verfügung gestellt werden.
Exalead ist seit 2004 online und hat ihren Sitz in Paris. Neben Internetseiten kann man hier auch Dokumente finden, u.a. HTML, PDF und DOC. Außerdem kann auch nach anderen Multimediadateien wie Musik und Filmen gesucht werden.
Open Clip Art Library ist seit 2004 online. Illustrationen, die eine CC-Lizenz haben, können hier gefunden, heruntergeladen und verändert werden. Angebotene Formate sind SVG, PNG, PDF und WMF. openclipart wurde von den Gründern von Inkscape, einem Vektorgrafikprogramm, entwickelt. Die meisten Ergebnisse gibt es bei englischen Begriffen.
(Black Duck) Open Hub ist seit 2006 online und war früher unter dem Namen Ohloh bekannt. Diese Suchmaschine kategorisiert Open-Source-Softwareprojekte, größtenteils in englischer Sprache.
Yummly ist seit 2009 online. Yummly kommt ziemlich sicher von "yummy" (dt.: lecker) und ist – natürlich – eine Rezepte-Suchmaschine. Auch hier sollte man Englisch verstehen. So funktionierts: Man gibt einen Suchbegriff ein, z.B. cheese, und findet Rezepte. Dabei kann man die Suche noch eingrenzen auf beispielsweise Gemüse-Rezepte, 15-minütige Zubereitung, wie viele Zutaten das Rezept haben soll usw. Für die personalisierte Suche muss man eine E-Mail-Adresse angeben. Nicht-personalisierte Ergebnisse können aber ohne Angabe der Adresse durchsucht werden. Die Suche wird mit Bildern von yummy aussehenden Gerichten angezeigt. Die allgemeinen Filter inkludieren Nährwertangaben, Allergien, Techniken, uvm. Genauer hinsehen sollte man aber trotzdem: Bei „dairy-free“ tauchen auch Rezepte mit Käse, Sahne und anderen laktosehaltigen Zutaten auf. Trotzdem eine nette Idee!
Giphy ist seit 2013 online und besonders bei jüngeren Leuten, die in sozialen Netzwerken aktiv sind, beliebt. Giphy ist eine US-amerikanische Suchmaschine, mit der sich animierte GIFs finden lassen. Diese können auch direkt per Mail, Facebook-Messenger, Twitter oder Whatsapp geshared werden.
Bookfinder ist eine Bücherdatenbank und seit 1997 online. Wie der Name schon sagt: Hier findet man Bücher und Produktseiten, auf denen die Bücher erhältlich sind. Preise werden praktischerweise ebenfalls angegeben.
fragFINN ist seit 2007 online. fragFinn ist eine Suchmaschine für Kids bis 12 Jahre mit redaktioneller Betreuung und Sitz in Berlin. Die Seite bietet viele Features wie Surf-Tipps zu sicheren Seiten für Kinder, eigens produzierte kleine Serien und Reihen, Leichte Sprache und Audiodeskriptionen. fragFINN wird von der Bundesregierung im Rahmen des Programms „Ein Netz für Kinder“ gefördert.
Helles Köpfchen ist seit 2004 online. Bei dieser Suchmaschine handelt es sich um eine Wissenscommunity. Die Suche kann nach Kategorien gefiltert werden und die Seite ist mit eigens verfassten Artikeln bestückt – es gibt also auch hier eine redaktionelle Betreuung. Eine Anmeldung zum Vernetzen mit anderen ist möglich und bietet Zugang zum Forum. Die Zielgruppe von Helles Köpfchen sind Kinder und Jugendliche von 9 bis 15 Jahren.
Internet-ABC ist seit 2001 online. Das Internet-ABC ist eine Suchmaschine für Kinder, Lehrkräfte und Eltern und ein werbefreier Ratgeber. Die redaktionelle Leitung findet durch das Grimme-Institut statt. Auch hier gibt es u.a. Surf-Tipps und Audiodeskriptionen.
Blinde Kuh ist ein gemeinnütziger Verein und seit 1997 online. Bei dieser Suchmaschine handelt es sich um ein Webverzeichnis mit Kategorien, Lernprogrammen, Lexikon, Rezepten, Kunstgalerie und E-Zines. Die Zielgruppe sind Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren. Gefördert wird Blinde Kuh vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
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