Hund, Katze oder Leguan - Wenn der Arbeitsplatz vom Bürodienstleister zum Streichelzoo werden soll, horchen Arbeitgeber wie Arbeitnehmer auf. Nicht nur Mitarbeiter:innen fragen sich oft: Was ist erlaubt? Warum darf mein Haustier nicht mit zur Arbeit? Und sollten Arbeitgeber Hunde im Büro erlauben? In den nächsten Zeilen steht, was sie über Bürotiere wissen sollten.
Bürohunde sind bereits in vielen Unternehmen stark etabliert und aus dem Büroalltag nicht mehr wegzudenken. Häufig sieht man niedliche Fotos der Mitarbeiterausweise von Hunden und Katzen, die im Netz kursieren.
Auch Unternehmen wie Google, XING und Axel Springer erlauben bereits ausdrücklich Hunde im Office. Als designierte Feel-Good-Manager erfüllen Hunde im Büro nämlich eine wichtige Tätigkeit: Die Senkung vom Stress der Mitarbeitenden. Was da wirklich dran ist, erfahren Sie hier!
Rechtliche Vorgaben für Tiere im Büro
Bei der Erlaubnis von Bürohunden kommt es auf unterschiedlichste Faktoren an. Von der Einstellung des Arbeitgebers, des Immobilienbesitzers, der Eignung der Büroräume/Tiere sowie dem Konsens der Mitarbeitenden hängt viel ab.
Die Basis aller Entscheidungen liegt jedoch im Rechtsstaat. Grundsätzlich gilt: Mitarbeiter:innen haben kein Recht ihre Tiere mit ins Büro zu bringen. Ausnahmen dazu gibt es aber!
Mit ausreichender Begründung und der Zustimmung vom Arbeitgeber kann das Verbot außer Kraft gesetzt und der Hund oder die Katze mit ins Büro mitgebracht werden. Diese Entscheidung wird dann in der Betriebsvereinbarung festgehalten.
Begründet werden, kann eine Erlaubnis von Tieren am Arbeitsplatz auf zwei Arten:
Eine Reihe an Gesetzen zum Thema Arbeit und Arbeitsrecht beschäftigt sich schon mit der rechtlich konformen Regelung von Vierbeinern im Büro. Aber was gilt denn nun konkret?
Die Entscheidung, ob und welche Bürotiere erlaubt sind, treffen zuletzt die Arbeitgeber:innen. Dabei kann man frei entscheiden, ob man nun Fische, Katzen, Hunde oder Eidechsen erlaubt. Solange das Unternehmen keine Probleme mit den Hygieneverordnungen, dem Infektionsschutz oder der Arbeitssicherheit in der Arbeitsstätte sieht, steht die Wahl der Bürotiere frei.
Denkt man an Tiere am Arbeitsplatz, tauchen in den Gedanken meist zuerst Hunde auf. Als "Bester Freund des Menschen" begleiten sie Herrchen oder Frauchen oft zur Arbeit. Im Büro schlafen sie dann friedlich zu Füßen ihrer Besitzer:in oder wandern auf der Suche nach Streicheleinheiten quer durchs Büro. Da Hunde die Haustiere sind, die in deutschen Büros am weitesten verbreitet sind, wird sich auch in diesem Artikel auf sie konzentriert[IKK2] .
Bevor alle Beteiligten zugestimmt haben und sich schon auf den neuen flauschigen Kollegen freuen, muss sich noch um die Grundlagen gekümmert werden. Es gibt nämlich einige Regeln für Bürohunde, damit beim Mitbringen der Fellbündel alles glattgeht.
Folgende Fragen sollten sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer nun stellen:
Der letzte Punkt bezieht sich auf das Tierschutzgesetz, speziell die Hundeverordnung, und beschäftigt sich damit, ob für den Hund genügend Platz, Wasser, Luft und ausreichend Bewegung da ist. Schließlich soll es ja auch dem neuen "Mitarbeiter" im Büro gefallen.
Darf Bello oder Buddy nicht mit ins Büro, so muss zwingend eine andere Lösung gefunden werden. Die Suche danach liegt in der Verantwortung der Hundehalter:innen.
Wichtig ist nur, dass bei einem Verbot von Bürohunden, der Lieblingsvierbeiner nicht einfach trotzdem mitgebracht werden kann. Bei einem einmaligen Verstoß folgt nämlich eine Abmahnung und steht das Fellbündel gleich mehrfach ohne Erlaubnis mit am Arbeitsplatz, kann sogar eine verhaltensbedingte Kündigung drohen.
Auch der alljährliche "Nimm-deinen-Hund-mit-zur-Arbeit-Tag" ist dabei keine Ausnahme. Die Mitnahme von Hunden erfordert immer eine explizite Erlaubnis des Arbeitgebers.
Eines der bekanntesten und beliebtesten Argumente um den Chef von einem Bürohund zu überzeugen sind die positiven Effekte des Stressabbaus. Hunde wirken bekanntermaßen allein durch ihre Anwesenheit beruhigend, dafür muss es sich nicht einmal um einen ausgebildeten Therapiehund handeln. Studien konnten beweisen, dass der Stress schon sinkt, sobald eines der kleinen Fellbündel nur in der Nähe ist.
Mehrere Untersuchungen beschäftigen sich auch bereits mit dem Thema, welchen Einfluss Bürohunde auf die Zufriedenheit von Mitarbeitenden haben. Dabei spielt das sogenannte Bindungs-Hormon Oxytocin eine tragende Rolle und führt dazu, dass Menschen glücklicher und gesünder sind.
Abgesehen davon hilft ein Hund im Front oder Back Office auch dabei, dass Teams produktiver sind und sich besser verstehen. Hunde fungieren als Bindeglied zwischen den Teammitgliedern und verbessern so auch ganz nebenbei das Betriebsklima.
Zuletzt kann auch das Argument erwogen werden, dass Hunde dabei helfen, kreativer zu sein. Häufig wird davon ausgegangen, dass nur vollständige, ununterbrochene Konzentration Ergebnisse liefert. Handelt es sich jedoch um komplexe Aufgaben, die eine Prise Kreativität erfordern, ist Ablenkung gar nicht so verkehrt. Wenn man nach kurzen Denkpausen mit einem frischen Kopf auf das Problem zurückkommt, findet man leichter neue Lösungsansätze.
Bei Entscheidungen, die die Mitarbeitenden betreffen, müssen diese natürlich auch einbezogen werden. Nicht alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind so begeistert von der Idee Tieren am Arbeitsplatz des elektronischen Bueroservices (ebuero) zu begegnen. Dafür gibt es ebenfalls gute Gründe.
Die Nachteile von Bürohunden beginnen bei den Hundehaarallergien der Mitarbeiter:innen und reichen bis hin zur vereinzelt auftretenden Kynophobie, der Angst vor Hunden. Auch die Hygiene des Büros wird von Hunden beeinflusst und ist ein Faktor, der beachtet werden sollte.
Speziell für den Sekretariats- und Büroservice ist natürlich auch die Lautstärke ein wichtiger Faktor. Ein lautes Bellen ist am Telefon der Hotline eher unerwünscht und verwirrt die Kunden.
bluepartner hat sich bisher gegen die Erlaubnis von Bürohunden im Call Center entschieden, denn die Stresssenkung einiger Sekretärinnen und Agenten führt zu starken Beeinträchtigungen für andere Office Manager. So verzichten wir zunächst solidarisch darauf, Hunde mit ins bluepartner-Büro zu nehmen.
Unsere Bürohunde müssen also erst einmal durchgängig im Homeoffice bleiben. Und das ist, was sie über Bürotiere wissen müssen.