Steigende Temperaturen, häufigere Wetterextreme und der Verlust der Biodiversität setzen unsere Umwelt und Lebensgrundlagen massiv unter Druck. Die Klimakrise zählt zu den größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Das 13. Ziel für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen widmet sich genau diesem Thema: Klimaschutz. Es fordert uns auf, dringend zu handeln, um die Klimakrise und ihre Auswirkungen zu bekämpfen. Aber was bedeutet das konkret? Wo stehen wir gerade, und was können Unternehmen sowie jede:r Einzelne tun? Warum ist SDG 13 so wichtig?
Die Wissenschaft ist sich einig: Der Klimawandel ist menschengemacht und schreitet schneller voran, als wir es uns je hätten vorstellen können. Laut dem Weltklimarat IPCC sind wir auf dem besten Weg, die kritische Grenze von 1,5°C Erderwärmung bereits zwischen 2030 und 2052 zu überschreiten – mit dramatischen Konsequenzen:
Um diese Entwicklungen zu bremsen, sind sofortige und tiefgreifende Maßnahmen notwendig – und genau das fordert SDG 13: Umgehend handeln, um den Klimawandel und seine Auswirkungen zu bekämpfen.
Das SDG 13 umfasst vier zentrale Unterziele, die darauf abzielen, den Klimawandel einzudämmen und seine Auswirkungen zu bewältigen:
Um das SDG 13 erfolgreich umzusetzen, sind entschlossenes Handeln, langfristige Strategien und eine enge Zusammenarbeit zwischen Regierungen, Unternehmen und der Gesellschaft erforderlich.
Trotz zahlreicher Klimakonferenzen (z.B. COP28 in Dubai) und politischer Verpflichtungen sind die Fortschritte ernüchternd. Laut des UN-Klimaberichts 2023 reichen die aktuellen Maßnahmen bei weitem nicht aus, um die Pariser Klimaziele (Begrenzung der Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius, idealerweise 1,5 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Niveau) zu erreichen. Die weltweiten CO₂-Emissionen stiegen im Jahr 2023 voraussichtlich um 1% (Quelle: Global Carbon Project). Viele Länder setzen nach wie vor auf fossile Brennstoffe. Beispielsweise deckt Deutschland immer noch einen signifikanten Anteil seines Energiebedarfs mit Kohle und Erdgas.
✅ Erneuerbare Energien boomen: Solar- und Windenergie sind mittlerweile in vielen Regionen günstiger als fossile Energieträger. Die globalen Investitionen in erneuerbare Energien erreichten im Jahr 2023 schätzungsweise über 500 Milliarden US-Dollar (Quelle: IRENA). In Deutschland beispielsweise deckten erneuerbare Energien im Jahr 2023 rund 52% des Bruttostromverbrauchs.
✅ Grüne Technologien entwickeln sich rasant: Elektromobilität, klimafreundliche Baustoffe und CO₂-Abscheidung machen Fortschritte. Der Absatz von Elektroautos stieg weltweit im Jahr 2023 um schätzungsweise 35% (Quelle: EV-Volumes). Im Bausektor gibt es erste Pilotprojekte mit klimafreundlichem Beton, der bis zu 30% weniger CO₂verursacht.
✅ Junge Generationen fordern Wandel: Bewegungen wie Fridays for Future, die beispielsweise im September 2023 weltweit zu Demonstrationen mit Hunderttausenden Teilnehmern aufrief, setzen sich vehement für den Klimaschutz ein und haben das Thema auf die internationalen Agenden gesetzt. Allein in Deutschland gingen bei einem globalen Klimastreik im September 2023 schätzungsweise 320.000 Menschen auf die Straße.
Doch es braucht mehr Tempo und ambitioniertere Maßnahmen, um die Erderwärmung unter Kontrolle zu halten. Um das 1,5-Grad-Ziel noch zu erreichen, müssten die globalen Emissionen bis 2030 um etwa 43% sinken (Quelle: IPCC).
Das SDG 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz) erinnert uns daran: Die Zeit zu handeln ist jetzt. Regierungen, Unternehmen und Individuen müssen gemeinsam Verantwortung übernehmen, um die schlimmsten Folgen der Klimakrise abzuwenden. Dabei geht es nicht nur um den Schutz der Umwelt – es geht um unsere Zukunft, unsere Gesundheit und unseren Wohlstand. Studien zeigen, dass die Kosten für Untätigkeit im Klimaschutz (z.B. durch zunehmende Extremwetterereignisse, Ernteausfälle, Gesundheitskosten) bis zum Ende des Jahrhunderts Billionen von US-Dollar betragen könnten. Allein die Schäden durch die Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 in Deutschland beliefen sich auf über 30 Milliarden Euro.
Die gute Nachricht: Es gibt Lösungen – wir müssen sie nur entschlossen umsetzen. Dies beinhaltet massive Investitionen in erneuerbare Energien, die Förderung nachhaltiger Mobilität (wie den Ausbau der Elektromobilität, für die die Bundesregierung das Ziel von 15 Millionen E-Autos bis 2030 ausgegeben hat), die Steigerung der Energieeffizienz in Gebäuden (z.B. durch Sanierungsmaßnahmen, für die Förderprogramme existieren) und die Entwicklung und Implementierung von Technologien zur CO₂-Reduktion. Kein Klimaschutz ist keine Option, denn die Kosten des Nichthandelns übersteigen die Kosten der Transformation bei Weitem und gefährden die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen.
Unternehmen spielen eine entscheidende Rolle bei der Erreichung des 13. Ziels für nachhaltige Entwicklung (SDG 13), Klimaschutzmaßnahmen. Hier sind einige konkrete Maßnahmen, die wir bei bluepartner zum Teil schon umgesetzt haben:
Durch diese vielfältigen Maßnahmen können Unternehmen einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung des SDG 13 leisten und gleichzeitig ihre eigene Zukunftsfähigkeit sichern. Es geht darum, Klimaschutz als integralen Bestandteil der Geschäftstätigkeit zu verstehen und innovative Lösungen zu entwickeln und umzusetzen.
Jeder Einzelne kann einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz (SDG 13) leisten, auch wenn die Herausforderung global ist. Viele kleine Veränderungen im Alltag summieren sich und senden zudem ein wichtiges Signal an Politik und Wirtschaft. Hier sind konkrete Beispiele und Erläuterungen, was jeder tun kann:
Auch wenn die großen Emissionen oft von Industrie und Energieerzeugung stammen, ist der Beitrag jedes Einzelnen wichtig. Erstens summieren sich die individuellen Einsparungen. Wenn viele Menschen kleine Veränderungen vornehmen, entsteht ein großer Effekt. Zweitens beeinflusst das individuelle Verhalten auch das Verhalten anderer und sendet ein Signal an Unternehmen und Politik. Wenn Konsumenten nachhaltige Produkte nachfragen oder klimafreundliche Entscheidungen treffen, reagieren Unternehmen und politische Entscheidungsträger darauf. Drittens stärkt das Gefühl, selbst etwas beizutragen, das Bewusstsein für die Problematik und motiviert möglicherweise zu weiteren Schritten.
Es ist wichtig zu betonen, dass niemand perfekt sein muss. Jeder kann in seinem eigenen Tempo und im Rahmen seiner Möglichkeiten beginnen, nachhaltigere Entscheidungen zu treffen. Jeder kleine Schritt zählt!
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