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Leben unter Wasser

Ziel 14: Leben unter Wasser

Über 70 Prozent unseres Planeten sind von Meeren und Ozeanen bedeckt – weit mehr als nur eine malerische Kulisse. Denn Ozeane sind das Lebenselixier der Erde, regulieren unser Klima, produzieren einen Großteil des Sauerstoffs, den wir atmen, und ernähren Milliarden von Menschen. Doch dieser lebenswichtige Schatz ist in Gefahr. Das 14. Nachhaltigkeitsziel der Vereinten Nationen, "Leben unter Wasser", zielt darauf ab, unsere Ozeane, Meere und Meeresressourcen zu erhalten und nachhaltig zu nutzen. Die aktuelle Lage ist jedoch besorgniserregend und erfordert dringendes, globales Handeln.

Die düstere Realität: Zahlen, die alarmieren.

Die Fakten sprechen eine deutliche Sprache und zeichnen ein beunruhigendes Bild des Zustands unserer Ozeane:

  • Plastikverschmutzung: Jährlich gelangen schätzungsweise 8 bis 12 Millionen Tonnen Plastik in unsere Ozeane. Studien zeigen, dass bis zum Jahr 2050 mehr Plastik als Fische in den Weltmeeren schwimmen könnte (Quelle: UNEP). Mikroplastik, winzige Kunststoffpartikel, sind mittlerweile in der Nahrungskette nachweisbar und stellen eine wachsende Gefahr für die marine Tierwelt und potenziell auch für den Menschen dar.
  • Überfischung: Rund 34 Prozent der weltweiten Fischbestände werden als überfischt betrachtet (Quelle: FAO, 2022). Illegale, nicht gemeldete und unregulierte Fischerei (IUU-Fischerei) verschärft dieses Problem und bedroht die Existenzgrundlage von Küstengemeinden.
  • Klimawandel und Versauerung der Ozeane: Die steigenden globalen Temperaturen führen zu einer Erwärmung der Meere, was Korallenriffe bleicht und marine Ökosysteme destabilisiert. Gleichzeitig absorbieren die Ozeane einen erheblichen Teil des vom Menschen verursachten Kohlendioxids, was zu einer Versauerung des Meerwassers führt. Seit Beginn der industriellen Revolution hat der pH-Wert der Ozeane bereits um 0,1 Einheiten abgenommen, was für viele Meeresorganismen, insbesondere solche mit Kalkschalen, gravierende Folgen hat (Quelle: IPCC). Damit sind die Ozeane etwa 30% saurer als in der vorindustriellen Zeit, was die Meereslebewesen gefährdet
  • Verlust der biologischen Vielfalt: Der Druck durch Verschmutzung, Überfischung und Klimawandel führt zu einem alarmierenden Verlust der marinen Artenvielfalt. Studien deuten darauf hin, dass wir uns in einem sechsten Massenaussterben befinden, und die Ozeane sind davon nicht ausgenommen.

Aktuelle Kommentare und die Dringlichkeit des Handelns

SDG14 Leben unter Wasser Zahlen & Fakten

Die internationale Gemeinschaft ist sich der Brisanz der Lage bewusst. António Guterres, UN-Generalsekretär, betonte kürzlich: "Die Gesundheit unserer Ozeane ist untrennbar mit der Gesundheit unseres Planeten und unserer eigenen Gesundheit verbunden. Wir müssen dringend Maßnahmen ergreifen, um die Verschmutzung zu stoppen, die Überfischung zu bekämpfen und die Auswirkungen des Klimawandels auf die Meere zu mildern."

Auch Dr. Sylvia Earle, eine renommierte Meeresbiologin, warnt eindringlich: "Wir behandeln die Ozeane wie eine unendliche Müllhalde und eine unerschöpfliche Nahrungsquelle. Das ist eine gefährliche Illusion. Jeder Tropfen Wasser, jeder Atemzug, den wir nehmen, ist mit dem Ozean verbunden. Wir müssen unsere Denkweise ändern und die Ozeane als das lebenswichtige System verstehen und schützen, das sie sind."

Auch aus wirtschaftlicher Sicht ist der Schutz der Ozeane unerlässlich. Der OECD betont in ihren Berichten die immense wirtschaftliche Bedeutung der Meere, von Fischerei und Tourismus bis hin zu neuen biotechnologischen Möglichkeiten. Die Kosten des Nichthandelns – der Verlust von Arbeitsplätzen, Nahrungssicherheit und der Schutz vor extremen Wetterereignissen – würden die Kosten für präventive Maßnahmen bei weitem übersteigen.

Wege zu einer nachhaltigen Zukunft der Ozeane

Die Erreichung von SDG 14 erfordert einen multidimensionalen Ansatz und die gemeinsame Anstrengung von Regierungen, Unternehmen, Wissenschaft und der Zivilgesellschaft:

  • Reduzierung der Plastikverschmutzung: Das beinhaltet die Reduzierung der Produktion von Einwegplastik, die Verbesserung der Abfallmanagementsysteme, die Förderung von Recycling und die Entwicklung biologisch abbaubarer Alternativen. Initiativen wie die "Global Ghost Gear Initiative"zielen darauf ab, verlorene oder zurückgelassene Fischereiausrüstung zu bergen, die eine erhebliche Gefahr für die marine Tierwelt darstellt.
  • Nachhaltige Fischerei: Die Implementierung und Durchsetzung von Fangquoten, die Bekämpfung der IUU-Fischerei und die Förderung nachhaltiger Aquakultur sind entscheidend. Zertifizierungsprogramme wie das des Marine Stewardship Council (MSC) helfen Konsumenten, nachhaltig gefangenen Fisch zu erkennen.
  • Schutz mariner Ökosysteme: Die Ausweisung und effektive Verwaltung von Meeresschutzgebieten (MPAs) ist unerlässlich, um sensible Lebensräume wie Korallenriffe und Seegraswiesen zu schützen. Das Ziel, bis 2030 30 Prozent der globalen Meeresfläche unter Schutz zu stellen ("30x30"-Initiative), ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung.
  • Bekämpfung des Klimawandels: Die Reduzierung der Treibhausgasemissionen ist die grundlegendste Maßnahme, um die Erwärmung und Versauerung der Ozeane zu verlangsamen. Internationale Abkommen wie das Pariser Abkommen sind hierbei von zentraler Bedeutung.
  • Förderung der wissenschaftlichen Forschung und Innovation: Ein besseres Verständnis der komplexen Prozesse in den Ozeanen und die Entwicklung innovativer Technologien sind entscheidend für effektive Schutzmaßnahmen.
  • Internationale Zusammenarbeit: Die Ozeane kennen keine nationalen Grenzen. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Staaten, internationalen Organisationen und anderen Akteuren ist unerlässlich, um globale Herausforderungen wie die Plastikverschmutzung und die IUU-Fischerei anzugehen.

Fazit: Die Zeit drängt

SDG 14 ist mehr als nur ein Ziel – es ist eine Notwendigkeit für das Überleben unseres Planeten und zukünftiger Generationen. Die alarmierenden Zahlen und die dringenden Kommentare von Experten verdeutlichen die kritische Lage unserer Ozeane. Es ist an der Zeit, dass wir die Dringlichkeit erkennen und konsequente Maßnahmen ergreifen, um das "Leben unter Wasser" zu schützen und nachhaltig zu nutzen. Nur durch gemeinsames, entschlossenes Handeln können wir den tiefblauen Schleier unserer Erde auch für die Zukunft bewahren. Die Verantwortung liegt bei uns allen.

Was tun wir als bluepartner?

Nachhaltigkeit - Was tun wir?

Unternehmen spielen eine entscheidende Rolle bei der Erreichung von SDG 14, da ihre Aktivitäten oft direkte und indirekte Auswirkungen auf die Ozeane haben. Hier sind einige Schlüsselbereiche, in denen sie handeln können:

  • Reduzierung und Vermeidung von Plastikverschmutzung:
    • Umstellung auf wiederverwendbare, recycelbare oder biologisch abbaubare Verpackungsmaterialien.
    • Design von Produkten mit Blick auf Langlebigkeit und Reparierbarkeit, um Abfall zu minimieren.
    • Implementierung von Rücknahmesystemen für Produkte und Verpackungen.
    • Investitionen in innovative Technologien zur Reduzierung von Mikroplastik in Produktionsprozessen und Produkten (z.B. in der Textilindustrie).
    • Unterstützung von Initiativen zur Reinigung von Stränden und Meeren.
  • Nachhaltige Fischerei und Aquakultur:
    • Einhaltung von Fangquoten und -beschränkungen, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.
    • Vermeidung von zerstörerischen Fangmethoden wie Schleppnetzfischerei in sensiblen Habitaten.
    • Förderung und Implementierung nachhaltiger Aquakulturpraktiken, die Umweltauswirkungen minimieren.
    • Zusammenarbeit mit Zertifizierungsorganisationen (z.B. MSC) zur Förderung nachhaltiger Fischereiprodukte.
    • Transparenz in den Lieferketten, um illegale Fischerei auszuschließen.
  • Reduzierung von Emissionen und Bekämpfung des Klimawandels:
    • Reduzierung des eigenen CO2-Fußabdrucks durch Energieeffizienzmaßnahmen und den Einsatz erneuerbarer Energien.
    • Investitionen in klimafreundliche Technologien und Prozesse.
    • Unterstützung von Initiativen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen in der gesamten Wertschöpfungskette.
  • Schutz mariner Ökosysteme:
    • Vermeidung von Aktivitäten, die sensible Meereslebensräume wie Korallenriffe, Seegraswiesen und Mangrovenwälder schädigen.
    • Unterstützung von Meeresschutzprojekten und -initiativen.
    • Implementierung von Umweltmanagementsystemen und Durchführung von Umweltverträglichkeitsprüfungen für Projekte in Küstennähe oder mit potenziellen Auswirkungen auf die Meere.
  • Innovation und Forschung:
    • Investitionen in Forschung und Entwicklung nachhaltigerer Materialien, Produktionsprozesse und Technologien für den maritimen Sektor.
    • Entwicklung von Lösungen zur Entfernung von Plastikmüll aus den Ozeanen.
    • Förderung der Entwicklung und des Einsatzes umweltfreundlicher Schifffahrtstechnologien.
  • Engagement und Transparenz:
    • Offene Kommunikation über die Umweltauswirkungen der eigenen Geschäftstätigkeit.
    • Zusammenarbeit mit NGOs, Forschungseinrichtungen und Regierungen zur Förderung von SDG 14.
    • Einbindung von Stakeholdern in die Entwicklung und Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien.

Was können wir tun?

Nachhaltigkeit - Was können wir tun?

Auch das individuelle Verhalten hat einen erheblichen Einfluss auf die Gesundheit der Ozeane. Jeder Einzelne kann durch bewusste Entscheidungen und Handlungen einen Beitrag leisten:

  • Reduzierung des Plastikkonsums:
    • Verwendung von wiederverwendbaren Taschen, Flaschen, Bechern und Behältern.
    • Vermeidung von Einwegplastikprodukten wie Strohhalmen, Besteck und Verpackungen.
    • Bewusster Einkauf von Produkten mit minimaler oder recycelbarer Verpackung.
    • Teilnahme an oder Unterstützung von Müllsammelaktionen an Stränden und in der Natur.
  • Nachhaltiger Konsum von Meeresfrüchten:
    • Informieren über die Herkunft und Nachhaltigkeit von Fisch und Meeresfrüchten (z.B. durch Nutzung von Ratgebern oder Zertifizierungen wie dem MSC-Siegel).
    • Bevorzugung von Fischarten aus nachhaltiger Fischerei und Aquakultur.
    • Reduzierung des Konsums von überfischten Arten.
  • Bewusster Umgang mit Ressourcen:
    • Einsparung von Wasser und Energie, da diese indirekt Auswirkungen auf die Ozeane haben (z.B. durch Reduzierung von Emissionen).
    • Vermeidung von schädlichen Chemikalien im Haushalt und Garten, die ins Abwasser gelangen können.
  • Unterstützung von Meeresschutzorganisationen:
    • Spenden an oder ehrenamtliche Mitarbeit bei Organisationen, die sich für den Schutz der Meere einsetzen.
    • Teilnahme an Kampagnen und Petitionen zum Schutz mariner Lebensräume und Arten.
  • Bildung und Sensibilisierung:
    • Informieren über die Bedeutung der Ozeane und die Bedrohungen, denen sie ausgesetzt sind.
    • Gespräche mit Familie und Freunden über das Thema Nachhaltigkeit und den Schutz der Meere.
    • Vorbild sein durch umweltbewusstes Verhalten.
  • Nachhaltiger Tourismus:
    • Auswahl von umweltfreundlichen Reiseveranstaltern und Unterkünften.
    • Respektvoller Umgang mit der Meeresumwelt beim Schnorcheln, Tauchen oder anderen Wasseraktivitäten (z.B. keine Berührung von Korallen, kein Zurücklassen von Müll).
  • Verantwortungsvoller Umgang mit Abwasser:
    • Vermeidung des Einleitens von Schadstoffen oder Feststoffen in die Kanalisation.
    • Unterstützung von Initiativen zur Verbesserung der Abwasserreinigung.
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