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SDG12 Nachhaltiger Konsum und Produktion

Ziel 12: Nachhaltiger Konsum und Produktion

Das 12. Ziel für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goal 12, SDG 12) steht im Zentrum globaler Bemühungen, den Ressourcenverbrauch zu reduzieren, Umweltbelastungen zu minimieren und Kreislaufwirtschaften zu fördern. Nur so wird es gelingen, natürliche Lebensgrundlagen zu bewahren und die Lebensqualität künftiger Generationen zu sichern.

G20-Gipfel 2024: Fortschritte und Herausforderungen

Der G20-Gipfel 2024 unter brasilianischer Präsidentschaft stellte die Notwendigkeit eines nachhaltigen Konsums und einer verantwortungsvollen Produktion (SDG 12) erneut in den Mittelpunkt. Das Thema gewinnt angesichts globaler Herausforderungen wie Klimawandel, Ressourcenknappheit und wachsenden Abfallmengen weiter an Dringlichkeit.

Aktuelle Herausforderungen

Laut aktuellen Berichten wurden im Jahr 2022 weltweit 1,05 Milliarden Tonnen Lebensmittel verschwendet, was einerseits zu Umweltbelastungen führt und andererseits die globale Ernährungssicherheit bedroht. Gleichzeitig wächst die Menge an Elektroschrott rapide, wobei weniger als 20 % recycelt werden. Dennoch nehmen nur wenige Länder diese Probleme in ihre Klimaschutzmaßnahmen auf.

SDG 12 Zahlen & Fakten Nachhaltiger Konsum und Produktion

Entscheidungen des G20-Gipfels

Die G20-Mitglieder betonten ihre Rolle, den Übergang zu nachhaltigen Produktions- und Konsummustern zu beschleunigen. Im Rahmen des "Green Development Pact" verpflichteten sich die Staaten, Maßnahmen wie die Förderung der Kreislaufwirtschaft, nachhaltige Energieübergänge und die Rationalisierung ineffizienter Subventionen für fossile Brennstoffe umzusetzen. Besonders die Einführung von Lebensstilen für nachhaltige Entwicklung (LiFE) soll Menschen weltweit inspirieren, bewusster mit Ressourcen umzugehen

Finanzierung und internationale Zusammenarbeit

Ein weiterer zentraler Aspekt war die Notwendigkeit, mehr finanzielle Ressourcen für SDG-Maßnahmen zu mobilisieren. Die Reform multilateraler Entwicklungsbanken soll es ermöglichen, innovative Projekte im Bereich nachhaltiger Produktion und Abfallmanagement zu fördern. Die Gründung der Global Biofuel Alliance im Vorfeld des Gipfels ist ein Beispiel für neue internationale Partnerschaften, die einen ökologischeren Umgang mit Ressourcen fördern. Einen Überblick über den Status der 17 Nachhaltigkeitsziele findet man hier.

Lokale und individuelle Verantwortung

Neben globalen Ansätzen rief der Gipfel dazu auf, den Beitrag von Einzelpersonen, Unternehmen und Städten zu verstärken. Von der Reduzierung des Plastikverbrauchs über energieeffiziente Produktion bis hin zu nachhaltigen Beschaffungsstrategien: Alle Ebenen der Gesellschaft spielen eine Schlüsselrolle.

Die Rolle der Gesellschaft

Die Gesellschaft spielt eine zentrale Rolle bei der Umsetzung von SDG 12, da nachhaltiger Konsum und Produktion von individuellen Entscheidungen und Verhaltensmustern abhängen. Aber was genau kann die Gesellschaft tun? Hier kommt eine kleine Auswahl:

  1. Bewusstseinsbildung: Verbraucher können nachhaltige Produkte bevorzugen und dadurch Unternehmen und Märkte beeinflussen. Aufklärungskampagnen und Bildung fördern dieses Bewusstsein.
  2. Nachhaltiger Konsum: Einzelne können Abfall durch Wiederverwendung, Recycling und die Vermeidung von Einwegplastik minimieren. Ebenso tragen Maßnahmen wie die Reduktion von Lebensmittelverschwendung und der Kauf lokal produzierter Waren zur Zielerreichung bei.
  3. Engagement und Einflussnahme: Gesellschaftliche Gruppen und NGOs können Druck auf Unternehmen und Regierungen ausüben, Maßnahmen für nachhaltige Produktionsmethoden und verantwortungsvollen Konsum umzusetzen.

Die deutsche Bilanz: Wo steht die Bundesregierung?

Die Bundesregierung hat sich in ihrer Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie ambitionierte Ziele gesetzt, um SDG 12 umzusetzen. Zu den zentralen Maßnahmen zählen:

  1. Reduzierung der Lebensmittelverschwendung: Initiativen wie „Zu gut für die Tonne!“ zielen darauf ab, entlang der gesamten Wertschöpfungskette – vom Anbau bis zum Endverbrauch – Verluste zu minimieren. Laut einer aktuellen Bilanz konnten zwar Fortschritte erzielt werden, dennoch fallen in Deutschland jährlich noch immer rund 10 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle an.
  2. Förderung der Kreislaufwirtschaft: Neue Recycling-Vorgaben und Förderprogramme für die Wiederverwertung von Ressourcen sollen die Abhängigkeit von Rohstoffimporten verringern. Dennoch kritisieren Umweltverbände, dass die Recyclingquote in Deutschland stagniert und der Primärrohstoffverbrauch weiterhin zu hoch ist.
  3. Nachhaltige Konsummuster: Verbraucher werden durch Labels wie den „Blauen Engel“ und Informationskampagnen für umweltfreundliche Produkte sensibilisiert. Dennoch bleibt die Nachfrage nach günstigen, aber ökologisch bedenklichen Importgütern hoch, was die Erfolge begrenzt.
  4. Nachhaltige Landwirtschaft: Subventionen und Förderprogramme unterstützen Landwirte beim Umstieg auf ökologischen Anbau. Hier gibt es Fortschritte, doch die Umstellung erfolgt oft schleppend, da sie mit hohen Kosten für die Betriebe verbunden ist.

Aber auch wenn diese Maßnahmen positive Impulse setzen, gibt es noch große Herausforderungen. Ein zentraler Kritikpunkt ist, dass der Ressourcenverbrauch in Deutschland – gemessen am ökologischen Fußabdruck – nach wie vor nicht im Einklang mit den planetaren Grenzen steht. Die Nachhaltigkeitsstrategie wird daher als zu wenig ambitioniert eingestuft, um die Ziele von SDG 12 rechtzeitig zu erreichen.

Fazit und Ausblick

Die Sicherstellung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster ist kein Selbstläufer, sondern erfordert koordinierte Anstrengungen auf allen Ebenen. Der G20-Gipfel 2024 hat zwar wichtige Impulse gesetzt, aber klare finanzielle Zusagen fehlen weiterhin. Deutschland muss seine Vorreiterrolle stärker ausfüllen, indem es innovative Technologien fördert, verbindliche Reduktionsziele umsetzt und internationale Partnerschaften ausbaut.

Für die Umsetzung von SDG 12 braucht es neben politischen Maßnahmen auch einen kulturellen Wandel hin zu bewussterem Konsum und verantwortungsvoller Produktion. Bildung, Transparenz und wirtschaftliche Anreize werden entscheidend sein, um diesen Wandel zu beschleunigen und globale Nachhaltigkeitsziele in greifbare Nähe zu rücken.

Was tun wir als bluepartner?

Nachhaltigkeit - Was tun wir?

Was Unternehmen wie bluepartner in Deutschland beitragen können

Deutsche Unternehmen spielen eine Schlüsselrolle, um SDG 12 durch innovative Ansätze und Verantwortung entlang ihrer Lieferketten voranzutreiben.

  1. Kreislaufwirtschaft etablieren Unternehmen können ihre Produktionsprozesse auf eine Kreislaufwirtschaft ausrichten, indem sie Materialien wiederverwerten und Abfall vermeiden. Vorreiter wie Vaude (Outdoor-Bekleidung) haben beispielsweise Recycling und umweltfreundliche Materialien in ihre Geschäftsmodelle integriert.
  2. Nachhaltige Beschaffung und Lieferketten Transparente und nachhaltige Lieferketten sind essenziell. Unternehmen können Materialien aus verantwortungsvollen Quellen beziehen und Lieferanten zu nachhaltigen Praktiken verpflichten. Das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz schafft hierfür einen rechtlichen Rahmen.
  3. Innovationen und umweltfreundliche Technologien Durch den Einsatz energieeffizienter Technologien und die Entwicklung nachhaltiger Produkte können Unternehmen Ressourcen schonen. Der Automobilhersteller BMW hat beispielsweise den Anteil recycelter Materialien in seinen Fahrzeugen erhöht.
  4. Mitarbeiter sensibilisieren Unternehmen können ihre Mitarbeitenden durch Schulungen und Programme zu nachhaltigem Verhalten im Arbeitsalltag motivieren. Dies schafft eine unternehmensweite Kultur der Nachhaltigkeit.
  5. Partnerschaften eingehen Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen, NGOs und der Politik kann effektive Lösungen fördern. Plattformen wie die Allianz für nachhaltige Beschaffung oder Initiativen wie Blue Responsibility in der Sanitärbranche zeigen, wie Kooperation wirkt.

SDG 12 ist ein Gemeinschaftsprojekt. Während die Gesellschaft durch bewusste Konsumentscheidungen und Engagement Veränderung bewirken kann, haben Unternehmen die Aufgabe, systemische Änderungen voranzutreiben. Nachhaltige Geschäftsmodelle, innovative Technologien und transparente Lieferketten sind entscheidend, um SDG 12 in Deutschland und darüber hinaus zu erreichen.

Was können wir tun?

Nachhaltigkeit - Was können wir tun?

SDG 12 im Arbeitsalltag: So können Mitarbeitende einen Beitrag leisten

Nachhaltiger Konsum und verantwortungsvolle Produktion (SDG 12) beginnen nicht nur auf politischer Ebene oder bei Unternehmen, sondern auch bei jedem Einzelnen – vor allem am Arbeitsplatz. Mitarbeitende haben zahlreiche Möglichkeiten, durch ihr Verhalten und ihre Initiativen die Ziele von SDG 12 aktiv zu unterstützen. Seit zwei Jahren gibt es bei bluepartner eine Gruppe von Kolleg:innen, die sich intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt und einige grundlegende Maßnahmen angestoßen haben. Welche das sind und was sie antreibt, kann man hier nachlesen.

Teamfoto-Nachhaltigkeit

Hier kommen nochmals zusammen gefasst, was sich einige Ansätze, die sich relativ leicht und problemlos im Unternehmensalltag setzten lassen, auf den Arbeitsplatz:

  1. Ressourcen im Arbeitsalltag effizient nutzen
    • Papier sparen: Digitale Lösungen wie Cloud-Systeme und Tools zur Zusammenarbeit reduzieren den Papierverbrauch. Falls Druck unvermeidbar ist, sollte beidseitig gedruckt und Recyclingpapier verwendet werden.
    • Energie sparen: Elektronische Geräte, wie Monitore und Ladegeräte, nach Arbeitsende ausschalten und auf Stand-by-Modus verzichten.
    • Wasserverbrauch reduzieren: Wasserspender und optimierte Sanitäranlagen effizient nutzen und unnötigen Verbrauch vermeiden.
  2. Nachhaltige Mobilität fördern
    • Fahrgemeinschaften und ÖPNV: Mitarbeitende können Fahrgemeinschaften organisieren oder nachhaltige Verkehrsmittel wie Bahn und Bus nutzen. Arbeitgeber unterstützen oft mit Jobtickets oder Anreizen für Fahrradnutzung.
    • Homeoffice: Durch flexibles Arbeiten von zu Hause wird der Pendelverkehr reduziert, was CO₂-Emissionen senkt.
  3. Abfallvermeidung und Recycling am Arbeitsplatz
    • Einwegprodukte vermeiden: Wiederverwendbare Behälter, Tassen und Flaschen für Kaffee und Wasser nutzen.
    • Recycling fördern: Abfall ordnungsgemäß trennen und Kollegen motivieren, sich daran zu beteiligen.
    • Verpackungen reduzieren: Nachhaltige Lieferanten für Büromaterialien wählen und auf unnötige Verpackungen verzichten.
  4. Initiativen für nachhaltigen Konsum starten
    • Second-Hand- und Sharing-Angebote fördern: Büroausstattungen oder technische Geräte können unter den Mitarbeitenden geteilt oder weitergegeben werden.
    • Nachhaltige Kantinenkultur: Vorschläge für regionale, biologische und fleischreduzierte Menüs in der Kantine einbringen.
  5. Sensibilisierung und Weiterbildung
    • Workshops und Infoveranstaltungen: Mitarbeitende können Workshops zu Nachhaltigkeit organisieren oder daran teilnehmen, um sich weiterzubilden. Themen wie Kreislaufwirtschaft oder ressourcenschonender Konsum können im Fokus stehen.
    • Nachhaltigkeitsbotschafter werden: Freiwillige können als Multiplikatoren agieren, indem sie Kollegen über nachhaltiges Handeln informieren und motivieren.
  6. Mitgestaltung von Unternehmensprozessen
    • Ideen einbringen: Mitarbeitende können Vorschläge für nachhaltigere Arbeitsprozesse machen, z. B. durch die Einführung umweltfreundlicher Technologien.
    • Nachhaltigkeitsprojekte unterstützen: Sich in unternehmensweiten Projekten zu Recycling, Energieeffizienz oder sozialer Verantwortung engagieren.
    • Kooperation mit NGOs und lokalen Initiativen: Mitarbeitende können Kontakte herstellen und Aktivitäten fördern, die den Unternehmensfokus auf SDG 12 stärken.

Fazit

Mitarbeitende haben viele Möglichkeiten, einen Beitrag zu SDG 12 zu leisten – ob durch kleine Verhaltensänderungen, die Teilnahme an Initiativen oder die Mitgestaltung nachhaltiger Prozesse. Solches Engagement wirkt nicht nur positiv auf die Umwelt, sondern stärkt auch die Unternehmenskultur und macht Nachhaltigkeit zu einem gelebten Wert.

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